Bochum-Werne. Eine Buckelpiste nervt die Anwohner. Denn wenn Lkw über die unebene Straße donnern, sorgt das für viel Lärm. Die Stadt Bochum reagiert nun.

Laut ist es am Werner Hellweg in Bochum-Werne. Tag für Tag, und auch nachts. Das liegt am Schwerlastverkehr, der auf der wichtigen Verbindungsstraße entweder zur A 43 in Laer oder zur A 40 in Kornharpen fährt. Und am schlechten Zustand des Untergrunds. Beides passt nicht gut zusammen und sorgt für eine mächtige Geräuschkulisse, die den Anwohnern sehr zusetzt. Doch jetzt will die Stadt Bochum reagieren.

Anwohnerfrust wegen Buckelpiste – so reagiert die Stadt Bochum

Es geht vor allem um den Abschnitt zwischen Staudengarten (Bahnbrücke) und der Kreuzung Hölterweg/Werner Straße. Wenn die Lastwagen über den Flickenteppich donnern, dröhnt es bis in die Wohnhäuser dort. Klar, gegenüber liegt das Gewerbegebiet Robert Müser am Arnoldschacht, in dem jetzt auch noch die Spedition Graf den Betrieb aufgenommen hat. Deren Lkw machen besonders viel Lärm, wenn sie unbeladen auf unebenem Untergrund unterwegs sind. Und das auch nachts.

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Von daher mehrte sich zuletzt die Kritik der Anwohner, die den Zustand nur noch untragbar finden. Die Beschwerden gingen auch im Rathaus ein. „Also haben wir uns das Ganze noch einmal angeguckt“, sagt Christoph Matten vom Tiefbauamt. Mit der Folge, das als erste Reaktion Tempo-30-Schilder aufgestellt wurden.

Werner Hellweg: Tempo 30 wegen Straßenschäden – nicht wegen Lärm

Allerdings „nur“ zwischen Staudengarten und Brandwacht. Dort seien die Straßenschäden aus Sicht der Stadt Bochum größer, erklärt Matten. Tempo 30 sei auf diesem Abschnitt im Übrigen offiziell nur wegen der Straßenschäden verhängt worden, nicht wegen Lärm. Das dürfe man nicht. „Wir können die Geschwindigkeit nur reduzieren, wenn Fahrzeuge bei schnellerem Fahren Schäden davontragen könnten.“

Tempo 30: Stadt will kontrollieren

Da jede Tempo-30-Zone nur so gut funktioniert, wie sie kontrolliert wird, ist im Falle des Werner Hellwegs auch die städtische Verkehrsüberwachung mit von der Partie. „Man muss immer damit rechnen, dass hier die Geschwindigkeit gemessen wird“, kündigt Christoph Matten vom Tiefbauamt an.

Die Stelle sei vergleichbar mit der Ümminger Straße, an der zeitweise auch Tempo 30 galt. Dort sei regelmäßig geblitzt worden. Darüber hinaus appelliert Bezirksbürgermeister Dirk Meyer (SPD) auch in Abwesenheit eines Blitzers an die Autofahrer, doch bitte Tempo 30 zu beachten. „Nicht zuletzt der Anwohner wegen.“

Die Straße soll auch saniert werden, allerdings zunächst nur provisorisch. Denn ein richtiger Vollausbau werde noch dauern. Da im Rathaus aber die Dringlichkeit zu Handeln gesehen wird, will man jetzt schon die Situation verbessern. „Der Werner Hellweg ist halt eine sehr sensible Straße“, weiß Christoph Matten.

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Im Frühjahr 2023 soll es „so schnell wie möglich losgehen“, erklärt er. „Sobald es das Wetter zulässt.“ Angepackt wird zunächst nur das Stück, auf dem inzwischen Tempo 30 gilt. Den Bereich von der Brandwacht in Richtung Kreuzung/Werne-Zentrum, an dem Anwohner ebenfalls über den durch Lkw verursachten Lärm klagen, wolle man sich den Winter über ansehen. „Dort werden wir wohl nur punktuell ausbessern“, sagt Matten. „Verschlimmert sich die Lage über den Jahreswechsel, vielleicht auch umfassender.“

Werner Hellweg: Provisorische Sanierung vor dem Vollausbau

Vorgesehen ist, fast überall eine neue Schicht Asphalt aufzutragen. Unebenheiten würden natürlich zunächst ausgeglichen. Christoph Matten betont, dass man jetzt nur instand setze und repariere. Der richtige Vollausbau folge dann später. „Das braucht eine gute Planung, um auch die Belange aller Verkehrsteilnehmer zu berücksichtigen.“ Der Werner Hellweg bekomme dann einen komplett neuen Querschnitt.

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„Wir kaufen uns jetzt quasi die Zeit bis zum Vollausbau“, erklärt Matten. So ein Provisorium koste rund 300.000 Euro und halte drei bis fünf Jahre. So lange werde es in etwa bis zur Vollsanierung des Werner Hellwegs dauern. Vielleicht 2025, eher 2026, schätzt Matten. „Je nachdem, wie dann der Finanzhaushalt aussieht, welche anderen Maßnahmen wir angehen müssen und was im Umfeld des Werner Hellwegs passiert.“