Bochum-Ost. Das Fest am Ümminger See in Bochum während der Bürgerwoche Ost 2023 wird möglicherweise nicht stattfinden. Viele Vereine sind dafür.

Wird es kein Fest am Ümminger See während der Bürgerwoche Ost im nächsten Jahr geben? Diese Frage ist auf einem Informationsgespräch am Dienstagabend, 26. Oktober, im Erich-Brühmann-Haus in Bochum kontrovers diskutiert worden. Bezirksbürgermeister Dirk Meyer (SPD) hatte Vereine und interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, um über die Zukunft von Bochums ältestem Stadtteilfest zu sprechen.

Hintergrund: In diesem Sommer hatten die Kosten der Bürgerwoche Ost das verfügbare Etat von 36.400 Euro weit überstiegen. Alleine die Infrastruktur für die Veranstaltung am Ümminger See lagen bei 11.000 Euro. Grund dafür waren die Umbauarbeiten am Seeufer, die eine Verlegung des Veranstaltungsortes auf die andere Seite des Sees nötig gemacht hatten. Beispielsweise musste ein Generator für 6000 Euro angemietet werden.

Ein ungewöhnlicher Vorschlag zum Seefest

Weil auch im Juni 2023 noch an der neuen Uferpromenade für den Ümminger See gearbeitet wird, schlägt Dirk Meyer vor, das Seefest im kommenden Jahr einmal ausfallen zu lassen und durch eine andere Aktivität zu ersetzen. Dies geschah auch mit Hinblick auf die derzeitige Inflation und den damit ohnehin existierenden Druck, Kosten zu sparen. Das Ümminger Seefest fand bis zu diesem Jahr traditionell am Samstag währen der Bürgerwoche Ost statt. Bis vor einigen Jahren sogar an beiden Wochenend-Tagen, ehe sonntags als Ersatz „Bänke raus“ mit ins Programm aufgenommen wurde.

Die Meinungen der Vereine zum Vorschlag der Bezirksvertretung Ost, das Seefest im nächsten Jahr gänzlich zu streichen, sind gemischt. Während die Mehrheit der Anwesenden sich für eine Streichung ausspricht, zeigen sich Vertreter des Schiffsmodellbau-Clubs Bochum beispielsweise nicht erfreut. Für den Verein würde der Ausfall des Seefests einem Ausschluss von der Bürgerwoche Ost gleichkommen.

Stadtteilfest einzigartig in Bochum

Seit 1976 findet die Bürgerwoche Ost statt und ist damit Bochums ältestes Stadtteilfest. Gegründet wurde sie von der Bezirksvertretung mit dem Ziel, lokale Vereine zu fördern. 2023 wird die Bürgerwoche Ost ab Mittwoch, 31. Mai, stattfinden.

Den Auftakt macht das Stadteilfest Laer am Mittwoch. Am Sonntag wird wieder „Bänke raus“ am alten Bahnhof in Langendreer gefeiert. Dieser Veranstaltungstag der Bürgerwoche Ost zog in vergangenen Jahren immer mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher an.

Auch wenn am Ende eine Abstimmung die generelle Zustimmung für den Meyer-Vorschlag sichtbar macht, ist das letzte Wort über die Zukunft des Fests am Ümminger See noch nicht gesprochen. Zuvor soll es noch ein Treffen der Bezirksvertretung geben, anschließend wird der Bezirksältestenrat darüber diskutieren. Am 14. Dezember soll darüber abschließend in der Bezirksvertretung beraten werden. Denn diese veranstaltet die Bürgerwoche.

Umbau des Werner Marktes soll bald abgeschlossen sein

Es gab jedoch auch gute Neuigkeiten: Der Umbau des Werner Marktes soll bis zum nächsten Sommer abgeschlossen sein, sodass dieser wieder als Veranstaltungsort zur Verfügung steht. Auf dem Marktplatz in Werne wird am Donnerstag während Bürgerwoche Ost gefeiert.

Dirk Meyer hofft außerdem darauf, auch bis jetzt nicht beteiligte Vereine und Initiativen für eine Beteiligung begeistern zu können. Einige der etablierten Vereine werden in den kommenden Jahren möglicherweise aus Altersgründen ausfallen, sodass der Bezirksbürgermeister in Zukunft verstärkt auf Mobilisierung setzen möchte. Für die Vereine biete die Bürgerwoche Ost eine ideale Plattform für Eigenwerbung, so Meyer.