Bochum. Wie steht es um die Schuldigitalisierung in Bochum? Die Stadt hat eine schulscharfe Übersicht veröffentlicht – mit spannenden Erkenntnissen.

Die Schuldigitalisierung in Bochum schreitet voran. Bisher hat die Stadt 16.474 iPads ausgeliefert. An jeder Schule gibt es mittlerweile Tablets, allerdings ist die Verteilung recht unterschiedlich – was nicht unbedingt in Relation zur Anzahl der Schülerinnen und Schüler steht. Auch in Sachen WLAN hat sich etwas getan.

16.474 iPads für die Schulen in Bochum – weitere könnten folgen

9306 Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen Monaten ein Tablet von der Stadt erhalten, das ihnen allein zur Verfügung steht. Hinzu kommen iPad-Klassensätze – 45 Geräte pro Schule beziehungsweise 3583 Geräte im ganzen Stadtgebiet. Sie wurden aus dem Förderprogramm „Gute Schule“ finanziert. 3568 weitere Leihgeräte gingen an die Lehrerinnen und Lehrer. Diese aktuellen Zahlen teilt die Stadt Bochum nach einer Anfrage von der Ratsfraktion aus UWG und Freien Bürgern im Schulausschuss mit.

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Zudem hat das Schulverwaltungsamt anlässlich des Ausschusses eine Übersicht veröffentlicht, in der schulscharf zu erkennen ist, wie es um die Digitalisierung der 80 Schulen in Bochum steht. Darin erkennt man auch, wie unterschiedlich die Verteilung mit Tablets ist, auch innerhalb der einzelnen Schulformen.

Schulen in Bochum erhalten unterschiedlich viele Tablets

Ein Beispiel: Gibt es an der Gesamtschule Bochum-Mitte laut Stadt für rund 650 Schülerinnen und Schüler 428 iPads, sind es an der Heinrich-Böll-Gesamtschule für etwa 1350 Schülerinnen und Schüler 388 Geräte. Auch die Willy-Brandt-Gesamtschule hat – nicht nur verhältnismäßig – weniger iPads für mehr Kinder und Jugendliche. Ursächlich dafür ist auch, dass Letztere als einzige Gesamtschule in Bochum keine Förderung vom Land erhalten hat.

Zumindest indirekt profitiert die Willy-Brandt-Gesamtschule nun aber doch von der Förderung. Die Schulen, die in Bochum über die Förderung eine Vollausstattung erhalten, müssen ihre bisherigen Geräte an die Stadt zurückgeben. Es soll einen 1:1-Austausch geben – also ein altes gegen ein neues Gerät. „Ungenutzte Geräte wurden und werden – sofern bekannt und förderrechtlich möglich – an andere Schulen umverteilt“, erklärt die Stadt.

WLAN-Ausstattung schreitet voran

Auch an den Grundschulen – deren Schülerzahlen in vielen Fällen recht ähnlich sind – gibt es Unterschiede. Haben an einigen gerade mal 15 Schülerinnen und Schüler ein Tablet, sind an anderen 115 von der Stadt ausgestattet worden – oder sogar noch mehr.

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Bei den anderen Schulformen, Gymnasien, Real-, Haupt- und Berufsschulen, gibt es ebenfalls Unterschiede. Da hängt zum einen mit den unterschiedlichen Förderprogrammen zusammen. Und zum anderen damit, dass die 9306 Geräte nach Bedarf an bedürftige Schülerinnen und Schüler verteilt worden sind. Durch Förderprogramme sollen künftig weitere Tablets beschafft werden.

Die schulscharfe Übersicht der Stadt Bochum gibt aber nicht nur Aufschluss darüber, wer wie viele Tablets erhalten hat. Ebenso listet sie, wie es um die Ausstattung mit WLAN steht. In unserem „Schulcheck digital“ wurde Anfang 2021 deutlich, dass nur 20 der 80 Schulen mit Internet ausgestattet sind. Auch das hat sich mittlerweile geändert.

800 Apple-TV für Schulen in Bochum

Schuldigitalisierung: Wie es weitergehen soll

Für die kommenden Monate und Jahre hat das Schulverwaltungsamt einen Zeitplan erstellt, der Aufschluss darüber gibt, was bis wann geplant ist.

Die Schulen sollen mit einer neuen Präsentationstechnik – sogenannten Multi‐Touch‐Displays – ausgestattet werden. „Zurzeit befinden sich 312 Geräte mit einem Wert von 1,17 Millionen Euro im Bestellvorgang. Für weitere 154 Geräte sind die Planungen (...) an und mit den Schulen abgeschlossen“, heißt es von der Stadt Bochum. Finanziert wird das aus zwei Förderprogrammen.

Zudem muss in den Schulen der Brandschutz sichergestellt werden, da immer mehr Geräte mit Akkus gelagert und geladen werden. Damit beginnt die Stadt in diesem Jahr – für die unterschiedlichen Schulen gibt es verschiedene Zeitpläne.

Eine digitale Schulassistenz soll künftig jeweils mehrere Grundschulen und ihre Medienbeauftragten bei der Arbeit unterstützen. Bereits im Januar hat ein Pilotprojekt begonnen, das bei Erfolg auf weitere Schulen ausgerollt wird.

Seit dem Start des Schuljahres 2021/ 2022 sind alle 80 Bochumer Schulen mit einem initialen WLAN-Zugang ausgestattet. Etwa 250 LTE-Cubes sind im Einsatz. Zusätzlich wurden 47 Schulen mit sogenannten Accesspoints ausgestattet – sie hatten zuvor nur eine räumlich begrenzte WLAN‐Ausstrahlung. 2024 sollen alle Schulen in Bochum flächendeckendes WLAN haben.

Schon bis Oktober 2021 wurden außerdem 800 Apple-TV in die Klassen- und Fachräume gebracht. Ein Server-Austausch ist größtenteils abgeschlossen, nur bei vereinzelten Schulen gibt es Probleme aufgrund von Lieferschwierigkeiten.