Bochum-Altenbochum. Die Überarbeitung der Park- und Grünanlage Auf der Heide in Bochum sorgt auch für Kritik. Bürgerbeteiligung am Dienstag.

Um die Überarbeitung der Park- und Grünanlage Auf der Heide ging es bei der städtischen Bürgerbeteiligung am Dienstagnachmittag. Rund 30 Bürger hörten vor Ort zu und diskutierten mit bei dem, was Andreas Hegemann und Imke Poechel vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum erläuterten.

Es waren Ideen und Vorentwürfe, die noch in der Bezirksvertretung und in weiteren Bürgerbeteiligungen erörtert und konkretisiert werden sollen, um den Bereich insgesamt attraktiver zu gestalten. Im Kern geht es darum, die Flächen besser zu verbinden, aufzuwerten und für mehr Interessierte zu öffnen. Der asphaltierte Parkplatz bleibt dabei aber so wie er ist und wird als Vorratsfläche für das Kommunale Krisenmanagement vorgehalten, um dort bei Bedarf Unterkünfte für Flüchtlinge und Asylbewerber zu errichten. Etwas Ähnliches gilt bekanntlich auch für die Fläche Auf dem Esch in Wattenscheid-Westenfeld.

Durchlässiger und attraktiver

Dieser Bereich Auf der Heide soll insgesamt „durchlässiger“ und attraktiver werden für alle Nutzer. Das gelte für den Sportplatz, den Spiel- und Bolzplatz und die Wegeverbindungen. Auch Lauf- und Bewegungsstrecken sollen eingerichtet werden. „Zugang und Verknüpfung der Flächen sollen verbessert werden“, so Andreas Hegemann.

Andreas Hegemann vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum stellte die Pläne zum Bereich Auf der Heide in Bochum vor.
Andreas Hegemann vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum stellte die Pläne zum Bereich Auf der Heide in Bochum vor. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Über die Einladung und Vorabinformation zu dem Termin Auf der Heide am Dienstag gab es aber Kritik. Für das „Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung“ hatte sich dessen Sprecher Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt schon im Vorfeld kritisch geäußert zur Bürgerbeteiligung für die Überarbeitung der Grün- und Parkanlage Auf der Heide: „Ohne Einladung keine Bürgerbeteiligung.“

Thema auch in politischen Gremien

Der Stadtrat Bochum hatte in seiner Sitzung im Juni 2022 ein Konzept für die Nutzung des vorübergehend zur Unterbringung von Geflüchteten umgenutzten Sportplatzes „Auf der Heide“ in Altenbochum als „Vorratsfläche für Krisen und Katastrophenfälle“ beschlossen, u.a. für eine mögliche Unterbringung für Zuflucht suchende Menschen.

Das Netzwerk meint dazu: „Gut, dass die Verwaltung auf zukünftige Ereignisse vorbereitet sein will, müssen Geflüchtete zurzeit doch wieder – wie schon 2015 – in Turnhallen untergebracht werden“, so Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt. „Schlecht aber, dass wieder einmal eine Entscheidung ohne Beteiligung der Bürger erfolgt ist.“

Kritik an Bürgerbeteiligung

Das vom Bochumer Stadtrat beschlossene Konzept sieht für die Dauer der Bindung als Vorratsfläche temporäre Zwischennutzungen vor. Die Betonfläche der ehemaligen Geflüchteten-Unterkunft kann nun zwar nicht mehr renaturiert werden, sie soll aber „schöner werden“. Und darum ging es bei der Bürgerbeteiligung; Treffpunkt war auf der großen Wiese neben dem ehemaligen Sportplatz.

Neben Outdoor-Sportmöglichkeiten und Spielplätzen sind künftig hier auch Ruhebereiche vorgesehen. Und obwohl die Nutzungsanordnung auf der Fläche bereits vorgegeben und selbst die Outdoor-Geräte bereits konkret bezeichnet sind, soll in Abstimmung mit dem Jugendamt „eine zielgruppengerechte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen noch möglich sein“.

Diskussion in Bochum geht weiter

Netzwerk-Sprecher Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt meinte im Vorfeld, da die Einladung an alle Bürger spät ankam, dazu: „Soll Bürgerbeteiligung etwa darauf beschränkt werden, die Anordnung von Sport- und Spielgeräten und deren Farbe vorzuschlagen? Echte Bürgerbeteiligung sieht doch wohl ganz anders aus.“

Der Wunsch von SPD-Ratsfrau Simone Gottschlich (für Altenbochum zuständig) hierfür ging in Richtung neue Bänke, ökologische Blühwiese, Neupflanzungen und Fahrradständer sowie kreativer Begrünung der Randbereiche mit großen Pflanztöpfen oder transportablen Hochbeeten. „Wir hoffen, dass sich dies erfüllen wird“, so Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt. Auf die Bürgerbeteiligung war im Vorfeld mit Aushängen hingewiesen worden. Er hatte sich mehr Informationen seitens der Stadt Bochum auf das Treffen hin, gewünscht. „Bürgerbeteiligung geht nicht ohne viele Einladungen. Denn interessierte Bürgerschaft ist bei solchen Themen doch wohl immer wichtig.“