Bochum. Bochums Stadtwerke-Chef Spohn hält einen Blackout für eher unwahrscheinlich. Sollte es aber dazu kommen, falle der Strom tagelang aus, sagt er.

Dietmar Spohn hält einen flächendeckenden Stromausfall in Deutschland im kommenden Winter für unwahrscheinlich. Der Chef der Stadtwerke Bochum vertraut den Maßnahmen der Bundesregierung.

Herr Spohn, für wie wahrscheinlich halten Sie mit Blick auf die Energiekrise einen Blackout, also den Zusammenbruch des Stromnetzes in Deutschland?

So wie wir uns auf diesen Winter vorbereiten und wahrscheinlich auch auf den nächsten, ist ein Blackout eher unwahrscheinlich.

Stadtwerke Bochum halten Blackout für wenig wahrscheinlich

Woher nehmen Sie diese Zuversicht?

Die Sorge ist ja, dass uns die Leistung der Gaskraftwerke fehlt, da es derzeit kein Gas aus Russland gibt. Gaskraftwerke haben den Vorteil, dass sie schnell am Netz sind und zusätzliche Leistung einspeisen können. Um die Versorgungssicherheit in Deutschland dennoch zu gewährleisten, werden derzeit viele Kraftwerke aus der Reserve zurückgeholt. Allein bei der unternehmensnahen Steag sind das mehr als zwei Gigawatt.

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Bei einem Blackout wird mehr Strom aus dem Netz entnommen als im gleichen Moment produziert werden kann. Es geht um Minuten oder gar um Sekunden. Was genau passiert technisch bei einem Blackout?

Die Frequenz im Netz von 50 Herz kann nicht mehr gehalten werden. Sinkt diese sukzessive ab, kommt es zu einem Dominoeffekt. Große Verbraucher werden der Reihe nach abgeschaltet, bei einer Frequenz von 48,1 bricht das Stromnetz in Deutschland zusammen.

Einige Kraftwerke benötige Tage, um wieder starten zu können

Als letztes gehen die Kraftwerke vom Netz, um sich zu schützen. Stimmt es, dass es dann mehrere Tage dauert, bis diese wieder hochgefahren werden können?

Das Stichwort heißt Schwarzstartfähigkeit. Nicht jede Anlage kann das, unsere zum Beispiel nicht. Die Leistung im Netz kann aber nur mit schwarzstartfähigen Anlagen nach und nach hochgefahren werden. Ein Blackout wäre daher nicht eine Sache von 24 Stunden, sondern von mehreren Tagen.

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