Bochum. NRW-Wirtschaftsministerin Neubaur hat angeregt, Stadtwerke-Chefs könnten auf ihre Bonus-Zahlungen verzichten. In Bochum prallt der Vorschlag ab.

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) hat den Geschäftsführern der Stadtwerke im Land nahegelegt, wegen der aktuellen Energiekrise aus eigenem Antrieb auf einen Teil des Gehalts bzw. Bonus’ zu verzichten. Die Leitung der Stadtwerke Bochum reagiert schmallippig auf diesen Vorschlag.

Ministerin regt, Stadtwerke-Chefs sollten auf Bonus verzichten

„Die Gehälter der Geschäftsführung sind verbindlich in Anstellungsverträgen mit mehrjährigen Laufzeiten geregelt.“, heißt es in einer Antwort auf Anfrage dieser Redaktion. Und: „Über den Abschluss der Verträge und damit auch über die Höhe der Gehälter entscheidet der Aufsichtsrat der Stadtwerke. Die Gehälter werden transparent im Geschäftsbericht veröffentlicht. Wir werden zu weiteren Vertragsangelegenheiten nicht Stellung nehmen.“

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Die Wirtschaftsministerin hatte beim Deutschen Energierechtstag in Essen angeregt, dass die Stadtwerke-Chefs möglicherweise freiwillig ihr Gehalt reduzieren könnten, z.B. über die oft an den Umsatz gekoppelten Bonuszahlungen.

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Geschäftsführung erhält 1,05 Millionen Euro

Tatsächlich sind die Bonus-Vereinbarungen, die als „erfolgsabhängige Zielprämie“ im Geschäftsbericht des Unternehmens genannt sind, für die beiden Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, Dietmar Spohn und Frank Thiel, nicht unerheblich. Sie machen etwa 30 Prozent der vereinbarten Gesamtvergütung in Höhe von 1,05 Millionen Euro (2021) aus.