Altenbochum. Die historische Gaststätte Femlinde in Altenbochum öffnet wieder. Eigentümer und Betreiberin haben nun das Konzept des Restaurants vorgestellt.
Nach fast einem Jahr öffnet die Femlinde in Altenbochum im November wieder ihre Türen. Rashida Honigmann übernimmt das Traditionslokal in der Nähe des Freigrafendamms. Dabei ist die 37-Jährige keine Unbekannte in der Bochumer Gastro-Landschaft.
Altenbochumer dürfen sich auf Neueröffnung der Femlinde freuen
Honigmann betreibt bereits das Parkschlösschen am Bochumer Stadtpark erfolgreich und vor allem mit Leidenschaft. Schon als Jugendliche hat die gelernte Hotelfachfrau ihre ersten Erfahrungen in der Branche gesammelt.
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Ein genaues Datum für die Neueröffnung steht noch nicht fest, da in allen Bereichen mit Lieferproblemen gerechnet werden müsse. Allerdings verrät Honigmann bereits, dass sie für die neue Femlinde durchgehende Öffnungszeiten von mittags bis abends plant. Ein Ruhetag ist nicht vorgesehen.
Diesen Tatendrang vermittelte die Wirtin gemeinsam mit der Fiege-Familie als Eigentümerin des Gebäudes auch am Donnerstag bei der Vorstellung ihres neuen Konzepts, die mitten in den fortschreitenden Renovierungsarbeiten stattfand. In wenigen Wochen soll alles fertig sein.
Seit Ende vergangenen Jahres war die bekannte Gaststätte geschlossen. Die damalige Inhaberin Teodora Hinrichs musste ihr Restaurant nach 17 Jahren aus persönlichen Gründen und schweren Herzens aufgegeben. Das bedauerten viele Altenbochumer sehr. Frühzeitig kündigte die Fiege Brauerei aber an, das Gebäude zu erwerben, zu renovieren und einen neuen Pächter zu suchen. Nun können sich alle Bochumer auf die Wiedereröffnung mit neuer Betreiberin und neuen Ideen freuen.
Verbindung aus historischem Charme und moderner Gastronomie
Im Mittelpunkt des neuen Konzepts steht die Verbindung zwischen Alt und Neu. Der historische Charme müsse beibehalten, aber das Gebäude gleichzeitig für die Zukunft gerüstet werden. Dieser Grundgedanke spiegelt sich nahezu überall wider: Die Erhaltung der alten Fassade und des Bodens etwa auf der einen und umfangreiche Modernisierungen auf der anderen Seite. Hugo Fiege betont, er wolle noch mehr Wert auf die Geschichte und Tradition des Hauses legen – und das für die Gäste sichtbar machen.
Die Räumlichkeiten sollen etwas weniger urig, aber klassisch eingerichtet werden. Insgesamt sollen etwa 90 Sitzplätze sowie ein gemütlicher Thekenbereich entstehen.
Die Küche verspricht „ehrliche und liebevolle Hausmannskost“ mit Schnitzeln und saisonaler Küche mit Spargel oder Pfifferlingen. Die Preise werden sich dabei auf mittlerem Niveau befinden, so wie es die Gäste bereits aus dem Parkschlösschen gewohnt sind.
Femlinde bleibt ein geselliger Treffpunkt für Jung und Alt
Auch wer „nur“ auf ein Bier vorbeikommen möchte, ist bei „Rashi“, wie sie von ihren Gästen genannt wird, gerne gesehen. Die Femlinde soll ein Ort für gesellige Runden bleiben. Die zweifache Wirtin will gerade in der Anfangszeit in ihrem neuen Betrieb präsent sein, um der Femlinde wieder „ein Gesicht zu geben“.
Zum Namen der Femlinde
Die Femlinde trägt ihren Namen aufgrund der Femegerichte, einer Form der mittelalterlichen Strafjustiz. An der Linde tagten die Richter, die Freigrafen hießen – so wie der unweit gelegene Freigrafendamm.
Das historische Lokal gehört seit 1959 zur Bochumer Essens- und Trinkkultur.
Vereine und Parteien sollen dort wieder „ein Stück Heimat“ finden. Auch für Gesellschaften und Trauergemeinschaften vom nahe gelegenen Hauptfriedhof gebe es genügend Platz. „Sobald das Wetter es zulässt“, aber spätestens im Frühjahr, soll zudem auch der beliebte Biergarten wieder öffnen.
Rashida Honigmann sucht für die Neueröffnung im November noch weitere Mitarbeiter für Service und Küche. Die ersten Reservierungen hat sie schon erhalten.