Bochum-Weitmar-Mark. Halbzeit beim Kreisverkehr-Bau in Bochum-Weitmar-Mark. Die eine Hälfte des Kreisels ist fast fertig. So sieht der Zeitplan der Baustelle aus.
„Die Baustelle ist schon eine harte Prüfung“, sagt Inga Rüsen. „Die geht einem auf die Nerven.“ Die Seniorin ist Mitglied der Bürgerinitiative „Bürgerstimme“ und kauft regelmäßig im Zentrum von Bochum-Weitmar-Mark ein. Und dort sieht man seit Jahresbeginn vor allem eines: Bagger, Baustellen-Zäune, Maschinen, Umleitungsschilder und viele fleißige Bauarbeiter, die damit beschäftigt sind, den Kreisverkehr im Herzen von Weitmar-Mark herzurichten.
Bochum: Kreisel-Bau in Weitmar – so steht es um die Baustelle
Eigentlich hatte sich Inga Rüsen mit der WAZ verabredet, um zu schimpfen. Die Durchgänge durch die Absperrungen seien zu knapp bemessen, hatte sie am Telefon erzählt. Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Rollator oder Rollstuhl hätten große Probleme. Auch sei die Baustelle zur Müllhalde geworden. Doch dann, am Tag des Treffens, sei plötzlich alles aufgeräumt, wundert sich Rüsen. „Alles ist gefegt, die Wege sind verbreitert, Zäune stehen nicht mehr im Weg herum. Prima.“
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Insgesamt sei man ja dankbar für Umgestaltung der Kreuzung, an der mit der Karl-Friedrich-Straße, der Markstraße, der Heinrich-König-Straße und der Kemnader Straße vier wichtige Verkehrsadern aufeinandertreffen. „Es soll ja schöner werden, viel grüner. Da ist man dann gerne geduldig“, so Rüsen.
Mit dem Kreisverkehr im Mittelpunkt soll in Weitmar-Mark ein „Grünes Zentrum“ entstehen, sagt die Stadt Bochum. „Es wird wirklich nicht alles zugepflastert“, verspricht Christoph Matten vom Tiefbauamt. Um den Kreisel herum soll es viele bunte Blumenbeete und zahlreiche Sitzmöglichkeiten geben.
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Matten versicherte schon im Vorfeld: „Vieles, was zuletzt noch Straße war, wird später Freiraum sein.“ Und die 18 im Vorfeld gefällten Bäume würden durch 25 neue ersetzt.
Kreisverkehr in Weitmar-Mark soll richtig grün werden
Auch die Kreisverkehrsinsel wird mit bunten Blumen und Sträuchern bepflanzt. In der Mitte muss auf der Achse Heinrich-König-Straße-Markstraße eine grüne Trasse mit Schotterrasen für Schwertransporte vorgehalten werden.
Beim Bau des Kreisels wird derzeit die westliche Seite fertiggestellt. „Dies beinhaltet die Fertigstellung der Karl-Friedrich-Straße, die Herstellung der westlichen Heinrich-König-Straße und der westlichen Markstraße sowie natürlich die Herstellung des westlichen Teiles des Kreisverkehres“, heißt es aus dem Rathaus. Die Versorgungsleitungen in diesem Baufeld sind bereits verlegt. Einzig zwei kleinere Baugruben müssen für die Einbindung von Stromleitungen der Ostseite noch geöffnet bleiben.
Auch der Gehweg auf der Karl-Friedrich-Straße ist bereits weitestgehend fertig. „Hierbei ist jedoch anzumerken, dass in zwei kleineren Teilbereichen das Gehwegpflaster noch einmal neu verlegt werden muss, da diese Bereiche von der städtischen Bauleitung bemängelt wurden“, so Stadtsprecher Peter van Dyk.
Stadt Bochum nimmt zweite Hälfte des Kreisels ab November in Angriff
Zuletzt wurden schon die Versorgungsleitungen im östlichen Baufeld, also zur Kemnader Straße hin, verlegt. „In diesem Bereich haben sich die Stadtwerke Bochum auch dazu entschlossen, eine zusätzliche Gasleitung zur Stabilisierung des Gasnetzes zu verlegen“, teilt die Stadt mit. Für diese Arbeiten habe man die Bauabläufe geringfügig anpassen müssen.
Sicherste Lösung für Unfallschwerpunkt
Obwohl keine Fördermittel fließen und man die Kosten für die Baumaßnahme (3,2 Millionen Euro) aus der eigenen Tasche bezahlen muss, hat sich die Stadt Bochum für einen Kreisverkehr auf der Kreuzung in Weitmar-Mark entschieden. Damit will man für einen besseren Verkehrsfluss sorgen.
Laut Tiefbauamt war die Kreuzung zuvor ein Unfallschwerpunkt. Und ohnehin hätte man die Ampelanlage erneuern müssen. Ein Kreisel ist aus Sicht der Stadt die sicherste Lösung, weil er den Verkehr verlangsame.
Daher wird es noch bis Ende Oktober dauern, bis die eine Hälfte des Kreisverkehrs (zur Karl-Friedrich-Straße hin) fertig ist. Dies sei aber nur ein zeitlicher Verzug von einem Monat, so die Stadt.
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Für die nächsten Schritte ist es aus Sicht der Verwaltung erforderlich, dass die Verlegung der Versorgungsleitungen im Teilbereich Markstraße/Kemnader Straße abgeschlossen ist und die Oberflächen wieder provisorisch geschlossen werden, damit der Fahrzeugverkehr so weit wie möglich auf die Ostseite des Baufeldes verlegt werden kann. Durch diese Verkehrsumlegung werde es möglich, die Bordsteine auf der gegenüberliegenden Seite herzustellen. Anschließend soll der Bau der Fahrbahnen erfolgen.
Anfang November will die Stadt dann mit dem Bau der östlichen Kreiselhälfte beginnen. „Gemäß aktuellem Bauzeitenplan ist noch immer von dem geplanten Bauende der Baumaßnahme im April 2023 auszugehen“, ist Peter van Dyk optimistisch. „Gleiches gilt für die Kosten der Baumaßnahme, die sich zum jetzigen Zeitpunkt im Rahmen des veranschlagten Budgets befinden.“ Die Kosten belaufen sich auf 3,2 Millionen Euro.