Bochum-Langendreer. Im Eiltempo wurden Freibad-Aus und Umgestaltung auf den Weg gebracht. Jetzt geht es los. Die Bürger wurden vergessen. Ein Kommentar.
Die Bürgerinitiative hat alles gegeben, fast 7000 Unterschriften gesammelt, um das Freibad in Langendreer zu retten – am Ende vergebens. In wenigen Tagen beginnen die Umbauarbeiten. Ob die geplante Freizeit- und Wasserlandschaft von den Bürgern angenommen wird, bleibt abzuwarten. Wer hier Erholung sucht, muss für etwas bezahlen, was er anderswo kostenlos bekommen kann: am Kemnader See, am Ümminger See und sogar nur ein paar Hundert Meter weiter auf dem großen Spielplatz am Amtshaus, der – neu gemacht – sehr viel zu bieten hat.
Freibad-Aus in Bochum: Die Bürger wurden nicht mitgenommen
Klar ist: Ohne empfindliche Einschnitte können die Wasserwelten die politische Vorgabe, künftig zum Jahresende nur noch 13 Millionen Euro Minus vorzuweisen, nicht umsetzen. Über das „Wie“ hätte man länger debattieren und die Bürger bei einer so weitreichenden Entscheidung mit ins Boot holen können. Deren Meinung war erst gefragt, als der politische Beschluss stand und es um die Umgestaltung ging. Das kommt nicht gut an.
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Auch nicht, dass so sehr auf die Tube gedrückt wurde. Tatsächlich wurde in Bochum selten ein bauliches Projekt so schnell umgesetzt wie dieses. Kaum ein Jahr ist vergangen, seit die Wasserwelten ihr Bäderkonzept vorgestellt haben. Im März traf der Rat seine Entscheidung. Und ein halbes Jahr später ist schon Baustart. Da bleibt ein fader Beigeschmack.