Bochum. Auf Bochumer Friedhöfen werden Wasserleitungen und Wege erneuert. So gehen die Arbeiter in Wiemelhausen und Querenburg mit Beerdigungen um.
Bochums Friedhöfe sollen auf Vordermann gebracht werden. Nach jahrelangen Problemen mit maroden Wasserleitungen hat die Stadt nun Geld in die Hand genommen – und mit den Arbeiten an zwei Friedhöfen begonnen. In Querenburg und Wiemelhausen werden von nun an bis in den Herbst hinein Wasserleitungen und stark frequentierte Friedhofswege erneuert.
Bochum: Friedhöfe Querenburg und Wiemelhausen werden saniert
Im Dezember 2021 stellte der Rat 750.000 Euro zur Verfügung, um Bochumer Friedhöfe „zu sanieren und zu qualifizieren“, erläutert Projektleiterin Mechthild Schur von den Technischen Betrieben der Stadt. Dafür wurden zwei Standorte ausgewählt: der Friedhof Querenburg und der Friedhof Wiemelhausen. „In beiden Friedhöfen hatten wir in den letzten Jahren das Problem kaputter Leitungen“, so Schur. Immer wieder seien marode Teilstücke des Wasserleitungsnetzes ausgefallen. „Behelfsweise haben wir auf den Friedhöfen 1000-Liter-Wassertanks aufwendig immer wieder befüllt“, so Schur.
Friedhofssanierung kam„schnell ins Rollen“
„Das hat insbesondere in den letzten zwei Jahren ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr akzeptabel ist“, fügt Janis Janke, Planer bei den Technischen Betrieben, hinzu. Daher sollen nun die Jahrzehnte alten Wasserrohre durch neue ersetzt und die darüber liegenden Friedhofswege erneuert werden. Mechthild Schur freut sich, dass nach der finanziellen Zusage die Sanierung „schnell ins Rollen gekommen“ ist. „Wir gehen fest davon aus, dass wir bis Ende November – also rechtzeitig vor den Totengedenktagen – fertig mit den Bauarbeiten sein werden“, kündigt die Projektleiterin an. Allerdings könne es vorkommen, dass Starkregen oder Coronafälle unter den Arbeitern noch dazwischen kommen. Mit Lieferengpässen bei Material habe man bislang keine Probleme.
Stele für Würzburger angedacht
Die Sanierung der Friedhöfe will die Stadt zum Anlass nehmen, dem Bochumer Politiker Philipp Würzburger eine Stele im jüdischen Teil des Friedhofs Wiemelhausen zu widmen. Dieser „positive Synergieeffekt“ sei zumindest angedacht.
Ohne Würzburger würde es den Bochumer Stadtpark heute wohl nicht geben.
„Im Zuge der Instandsetzung und Sanierung des Stadtparks stehen Mittel zur Verfügung, die Grabstätte von Würzburger angemessen zu ertüchtigen“, so die Stadt.
Vor einer Woche haben am Friedhof Wiemelhausen die Sanierungsarbeiten von 2000 Quadratmetern beziehungsweise 600 Metern Wasserleitungen begonnen erläutert Janke. In Querenburg – auf einer Fläche von 4000 Quadratmetern und 1000 Metern Leitungen – wird bereits seit drei Wochen gebaut.
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In Querenburg schon ein Viertel der neuen Wasserleitungen verlegt
„Wir haben schon ein Viertel der neuen Wasserleitungen hier verlegt“, verrät Gerrit Albrecht von der beauftragten Firma HerWe Garten- und Landschaftsbau vor Ort an der Stiepeler Straße 150. Um ihn herum wird an der einen Stelle der Boden aufgerissen, an anderer Stelle wieder Kies aufgeschüttet, die Erde verdichtet und neu gepflastert. „Wenn wir die Rohre fertig verlegt haben, fangen wir mit der Wegesanierung an“, erläutert Albrecht. Noch ist er mit vier Arbeitern am neueren Teil des Querenburger Friedhofs im Einsatz. Sobald es an die Wegesanierung geht, seien sie mit sechs oder sieben Mitarbeitern vor Ort.
Bei dem Projekt hat sich die Stadt Unterstützung vom Land geholt: Jens Bücker von der Landestochter NRW Urban koordiniert als Projektsteuerer das Sanierungsprojekt und steht mit den beauftragten Firmen in Kontakt. Doch bei den Bauarbeiten sind noch mehr Stränge in der Hand zu halten: „Wir wollen gewährleisten, dass der Friedhof trotz der Bauarbeiten noch begehbar ist“. Zusätzlich müssten die beauftragten Firmen über jede Bestattung informiert sein. Denn: „Während der Bestattungen ruhen unsere Maschinen und die Wege müssen frei sein.“
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Die Bauarbeiten in Querenburg beziehen sich nur auf den neueren Teil des Friedhofs. Der ältere Teil wird laut Janke „in Ruhe alt“ und langfristig aus der Nutzung genommen. Das hänge mit der gestiegenden Nachfrage an Urnenbeisetzungen zusammen, die weniger Platz benötigten.
Bald will die Stadt auch sechs weitere Friedhöfe sanieren – solche, die besonders stark unter Starkregen zu leiden hatten: Höntrop, Langendreer, Riemke, Blumenfriedhof (Mitte) Werne sowie der Hauptfriedhof.