Bochum. Sollte in Deutschland die Gasmangellage ausgerufen werden, droht Bochums einziger Erdgastankstelle die Abschaltung. Zuständig sind die Stadtwerke.
Für Bochumerinnen oder Bochumer, die mit Erdgas betriebene Fahrzeuge besitzen, könnte der Winter zum großen Problem werden. Wenn die Bundesnetzagentur die Gasmangellage für Deutschland ausruft, sind weitere Einschränkungen in der Gasversorgung zu erwarten. Schon im Vorfeld haben die Stadtwerke 62 Kunden in Bochum identifiziert und sie auf mögliche Liefereinschränkungen hingewiesen, darunter auch die derzeit noch einzige Tankstelle für Erdgas in Bochum an der Berliner Straße in Wattenscheid.
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Gas kommt aus dem Stadtwerke-Netz
„Ja“, so bestätigt es Stadtwerke-Sprecher Christian Seger, „diese Tankstelle gehört zu den Kunden, die dann mit einer Abschaltung der Gasversorgung rechnen müssten.“ Geregelt werde dies ganz konkret im Notfallplan der Bundesregierung, private Haushalte und etwa Einrichtungen des Gesundheitssystems seien davon zunächst nicht betroffen. Betrieben wird die Erdgastankstelle zwar auf dem Gelände der dortigen Aral-Tankstelle. Das Gas kommt aber aus dem Netz der Stadtwerke.
Noch 259 reine Erdgasfahrzeuge in Bochum
Noch vor wenigen Jahren hatte es in Bochum mehr solcher Erdgastankstellen gegeben. Mittlerweile hat jedoch das Autogas (LNG) dieses Gas (auch CNG genannt) weitgehend verdrängt. Für LNG-Autogas gebe es derzeit keine drohende Mangellage.
Da sämtliche anderen Erdgastankstellen, weitere befinden sich etwa in den Nachbarstädten Witten und Herne, bei einer Gasmangellage wahrscheinlich ebenso geschlossen würden, wären die 259 in Bochum zugelassenen Fahrzeuge mit Erdgas als ausschließlichem Kraftstoff de facto stillgelegt. Hinzu kämen weitere 159 Fahrzeuge, die sowohl mit Benzin als auch mit Gas betrieben werden können.