Bochum-Weitmar. Schnell da sein im Notfall: Die Stadt Bochum hat die neue Feuer- und Rettungswache an der Hattinger Straße beschlossen.
Die Bezirksvertretung Südwest hat jetzt einstimmig den „Bebauungsplan 1013 – Feuer- und Rettungswache Hattinger Straße“ für den Bereich Hattinger Straße beschlossen. Er gilt für das Gebiet nordwestlich der Hattinger Straße auf Höhe der Einmündung Heinrich-König-Straße und ist circa 6000 qm groß. Ziel des Bebauungsplans ist die Erweiterung der bestehenden Rettungswache zu einer Feuer- und Rettungswache für verkürzte Eintreffzeiten.
Was Feuerwehrchef Simon Heußen in der Sitzung betonte: Die Notfallampel, schon seit Jahren defekt, „soll dann funktionieren“. Was die Anwohner fordern mit Blick auf den Lärmschutz bei den Notfalleinsätzen.
Rettungswache Hattinger Straße in Bochum
Ziel ist laut Stadt die Erweiterung der Ex-Rettungswache zur Feuer- und Rettungswache, um die Eintreffzeit des Brandschutzbedarfsplans der Feuerwehr Bochum zu erfüllen. Die Festlegung der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr und damit des Sicherheitsniveaus sei im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung durch die kommunalen Schutzziele im Brandschutzbedarfsplan festzulegen, nach denen die Aufstellung der Feuerwehr erfolgt.
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Im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Bochum wurde als „Schutzziel bei kritischen Schadensereignissen“ festgelegt, dass zwölf Einsatzkräfte innerhalb einer Hilfsfrist von acht Minuten und von weiteren vier Einsatzkräften nach maximal weiteren drei Minuten eintreffen. Dieses Schutzziel soll „in 90 Prozent der schutzzielrelevanten Einsätze“ erreicht werden.
Thema in der Bezirksvertretung Bochum
Mit Hilfe von Fahrzeit-Chroniken, die einerseits die Einsatzstatistik und anderseits die Fahrrouten der bestehenden Standorte berücksichtigen, wurde die Abdeckung des Stadtgebietes bei den Eintreffzeiten ermittelt. Zudem hat die Stadt „die Unterstützungsfähigkeit durch die Freiwillige Feuerwehr und die benachbarten Feuerwehren der angrenzenden Städte“ in die Betrachtung einbezogen.
Offenbar ist alles gut in Bochum
Im Ergebnis wurde festgestellt, dass das Ziel einer verkürzten Eintreffzeit nur durch eine Wache in Weitmar, nahe der Hattinger Straße, erreicht werden könne. Eine „wesentliche Unterstützung ist werktags durch die Freiwillige Feuerwehr aufgrund der Berufstätigkeit der Mitglieder und damit verbunden einer Anreisezeit vom Arbeitsplatz zum Gerätehaus nicht zu erwarten.“ Auch eine Kooperation mit den Nachbarwehren ist laut Stadt nicht erfolgversprechend, „da die Standorte bezogen auf Teile des Bochumer Stadtgebiets zu weit entfernt liegen“.
Notwendigkeit ist da
Daher bestehe „die Notwendigkeit, eine zusätzliche Feuerwache im Bochumer Süden zu etablieren, auf der in einer Erstphase im 24-Stunden-Dienst ein Löschfahrzeug sowie eine Drehleiter mit insgesamt sechs Funktionen besetzt werden“. In der Endausbaustufe sei die Besetzung dieser Feuerwache „in Abhängigkeit von der Leistungsfähigkeit und der zeitbereichsabhängigen Verfügbarkeit der Freiwilligen Feuerwehr“ zu bemessen. Im Zuge der Standortsuche wurden neben dem ausgewählten Standort an der Hattinger Straße drei weitere potenzielle Standorte geprüft. Der Fläche der aufgegebenen Trauerhalle an der Schloßstraße stehen laut Stadt Bochum aber „abweichende städtebauliche Gründe entgegen“. Der in Aufstellung befindliche Bebauungsplan 964 Schloßstraße sieht an dieser Stelle die Errichtung von neuen Wohnungen vor.
Erdbewegung
Die Fläche ist ab der Hattinger Straße stark abschüssig, sodass massive Erdbewegungen erforderlich sind für die Bebauung. Ein Ankauf war jedoch nicht möglich, so die Stadt Bochum. Die verbleibende „Potenzialfläche“ an der Hattinger Straße im Bereich der bestehenden Rettungswache 4 ist bereits im Besitz der Stadt Bochum. Die südlich angrenzenden Flurstücke könnte die Stadt Bochum erwerben. Das darauf liegende Wohnhaus wurde mittlerweile abgerissen.