Bochum-Hiltrop. Seit Jahren wird Bochum-Hiltrop von Baustellen geplagt, bald kommt eine neue dazu. Mit Vollsperrung der Hiltroper Straße. Das sorgt für Zündstoff

Vollsperrung der Hiltroper Straße über viele Monate, Umleitungen, Staus: Auf die Bochumer Nachbarschaft und die Verkehrsteilnehmer kommt durch eine Kanalbaustelle ab den Sommerferien wieder etwas zu. In der Bezirksvertretung Nord am Dienstag sorgte das für reichlich Zünd- und Diskussionsstoff.

Gutes Baustellen-Management

Denn Hiltrop ist seit zwei Jahren von Baustellen schwer geplagt, „und Bürger und Verkehrsteilnehmer sind extrem genervt“, so Bezirksbürgermeister Henry Donner. Er plädiert vehement, wie die gesamte Bezirksvertretung Nord, für eine „minimalistische Lösung“ – was die Auswirkungen für Anwohnerinnen und Anwohner und Kfz-Verkehr angeht. Dass die Kanalerneuerung nötig ist, sei dabei unumstritten.

Donner fordert von der Stadt Bochum ein „sehr gutes Baustellen-Management, Transparenz über den Ablauf und die schnellstmögliche Ausführung dieser erneuten Baustelle in Hiltrop“. Auch die gesamten Schülerverkehre seien stark betroffen.

Umleitung nötig

Mangels alternativer Routen muss der Kfz-Verkehr auf der Hiltroper Straße großräumig über die Josephinenstraße, die Castroper Straße, die Straßen Castroper Hellweg und Harpener Feld sowie im weiteren Verlauf über die Dietrich-Benking-Straße umgeleitet werden.

Im Zuge der Arbeiten auf der Hiltroper Straße werden auch die Eifel- und die Bergener Straße im Einmündungsbereich zur Hiltroper Straße voll gesperrt und eine Umleitung wird über die Straße Im Hagenacker eingerichtet.

Dass diese Kanalbaustelle für „erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen“ sorgt und „dramatische Auswirkungen hat“, sehen auch Marko Siekmann vom Tiefbauamt der Stadt Bochum sowie Thorsten Schlimm (Baustellen-Koordinationsstelle der Stadt Bochum) so. Man wolle die Beeinträchtigungen so gering wie möglich halten und die Umsetzung so rasch wie möglich gestalten.

Bauarbeiten über viele Monate

Der Kanal unter der Hiltroper Straße aus dem Jahr 1926 ist sehr marode und muss erneuert werden. Dafür ist laut der Stadt Bochum eine Vollsperrung zwischen Eifel- und Bergener Straße nötig. Bezirksbürgermeister Henry Donner hatte schon im April erklärt, sich mit Baustellenmanager Thorsten Schlimm vom Tiefbauamt zu treffen, um eine Lösung zu finden, damit die Anwohnerinnen und Anwohner nicht über Gebühr belastet werden.

Zwar ist der Abschnitt des Kanals, der Risse und Ablagerungen aufweist, relativ klein und betrifft die Hiltroper Straße nur zwischen den Hausnummern 397 bis 409; dennoch müsse, so die Ansicht des Tiefbauamts, die Fahrbahn voll gesperrt werden – aus „Arbeitsschutz- und verkehrsrechtlichen Gründen“. Ein unterirdischer Vortrieb sei kaum möglich.

Die Arbeiten sollen laut der Stadtverwaltung „zur Minimierung der Beeinträchtigungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer unter größtmöglicher Ausnutzung der Sommerferien 2022“ erfolgen – und mindestens drei Monate dauern. Einige Lokalpolitikerinnen und -Politiker aus dem Bezirk Nord befürchten fünf Monate. Die Bogestra-Buslinien 353, 366 und NE2 auf der Hiltroper Straße zwischen Tenthoff- und Dietrich-Benking-Straße werden entfallen. Dre Kostenpunkt der Kanalerneuerung: rund 270.000 Euro.