Bochum. Leonie hat einen Gendefekt. Ärzte gaben ihr keine Überlebenschance. Ihre Familie spart für einen Assistenzhund – und bekommt viel Hilfe.

Familie Lehmann ist erleichtert: Nach vielen Komplikationen nach einer großen Operation hat ihr Sonnenschein Leonie am Dienstag das erste Mal wieder die Schule im Haus Langendreer besucht – und es gibt noch mehr gute Nachrichten. Nach dem WAZ-Bericht über das fröhliche Mädchen mit dem Gendefekt haben sich viele Menschen bei Familie Lehmann gemeldet, die Unterstützung leisten wollen.

Zum Hintergrund: Die Zwölfjährige aus Wiemelhausen hat einen seltenen Gendefekt (ARPKD, eine autosomal rezessive polyzystische Nierenerkrankung). Die Ärzte hatten nicht damit gerechnet, dass sie überhaupt lebend auf die Welt kommt. Sie hat eine Ataxie entwickelt, Arme und Beine zucken unkontrolliert.

Leonie braucht im Alltag Hilfe – das soll ein Assistenzhund leisten

Leonie braucht im Alltag viel Unterstützung. Damit sie nun mit dem Beginn der Pubertät selbstständiger werden kann, möchte die Familie einen Assistenzhund anschaffen. Hündin Nala gehört schon zur Familie, doch die Ausbildung kostet viel Geld.

Hündin Nala soll zum Assistenzhund ausgebildet werden.
Hündin Nala soll zum Assistenzhund ausgebildet werden. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Mit etwa 12.000 Euro rechnet die Familie für Training, Tierarzt-Kosten und die Prüfungen. Die muss Hündin Nala bestehen, damit sie Leonie etwa in den Supermarkt begleiten darf. „Wir werden das irgendwie stemmen“, sagt Vater Thomas Lehmann. „Aber das ist schon viel Geld.“ Gesetzliche Krankenkassen würden nur die Kosten für einen Blindenhund übernehmen. Die Familie hat ein Konto eingerichtet, auf das Freunde und Nachbarn für die Ausbildung spenden.

Viele Bochumerinnen und Bochumer vom Schicksal des Kindes berührt

Nach dem WAZ-Bericht haben sich einige Bochumerinnen und Bochumer bei der Familie gemeldet, um sie finanziell zu unterstützen. „Das ist ein Wunder“, sagt Mutter Monika Lehmann und zeigt sich sehr dankbar. „Eine riesige Erleichterung ist das für uns.“

Wie geht es nun weiter? „Nun, die eigentliche Ausbildung zum Assistenzhund beginnt eigentlich erst, wenn das Tier ein Jahr alt ist“, sagt Monika Lehmann. Zunächst gehe ist mit dem Jung-Hunde- und Welpentraining weiter. „Der Hund ist gerade mitten in der Pubertät, da müssen viele Dinge gefestigt werden. Nala hilft bereits, gibt Jacken und Socken an, öffnet Türen. „Als ausgebildete Assistenzhündin wird sie sicher eine große Hilfe für Leonie sein!“