Bochum-Stiepel. Der Discounter Aldi möchte in Bochum-Stiepel auf dem Gelände von Möbel Rumberg neu bauen. Doch die Pläne kommen nur langsam voran.
Die Pläne von Discounter-Riese Aldi für einen Neubau in Bochum-Stiepel schreiten nur langsam voran. Der Discounter ist Eigentümer des Grundstücks, auch ein Bauantrag ist mittlerweile eingereicht, das bestätigt eine Aldi-Sprecherin auf Nachfrage der WAZ. Konkrete Informationen zu Bau und Zeitplan wolle sie derzeit aber noch nicht nennen.
So viel ist bisher bekannt: Aldi möchte das bestehende Gebäude abreißen und komplett neu bauen. Der Discounter hatte zuletzt von mindestens 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche gesprochen. Für den Neubau sei eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach geplant sowie eine Wärmerückgewinnungsanlage, die den Markt im Zuge einer sogenannten Betonkernaktivierung kühlen und beheizen kann. So komme das Gebäude ohne fossile Brennstoffe aus.
Aldi hat Bauantrag bei der Stadt für den Neubau in Bochum-Stiepel eingereicht
Nach Angaben der Stadt ist im Juli dieses Jahres nun auch der Bauantrag für das Gelände von Ex-Möbel-Rumberg eingegangen und befinde sich aktuell in der Prüfung. Seit Februar 2019 hat Möbel Rumberg seinen Laden an der Kemnader Straße 327-329 geschlossen.
Im November wurden die Pläne für den Aldi-Neubau an dieser Stelle schließlich öffentlich. Grundsätzliche Bedenken gegen einen Aldi in Stiepel gebe es mit Blick auf den „Masterplan Einzelhandel“ aus Sicht der Stadt nicht, da die Filiale inmitten des „zentralen Versorgungsbereiches“ in Stiepel liege.
Ein Discounter in Stiepel könnte das Lebensmittelangebot neben Rewe erweitern. Sorge bereitet Anwohnerinnen und Anwohnern aber weiter die immer noch unklare Park- und Anliefer-Regelung für Aldi. Nach Informationen der WAZ sollte das über die rückwärtig verlaufende Anliegerstraße Vogelrute mitten im Wohngebiet geschehen. Die Stadt hatte sich damals kritisch geäußert: „Eine Zufahrt/Anlieferung durch das angrenzende Wohngebiet erscheint aus der Sicht der Bauaufsicht als problematisch.“
„Die Anlieger finden das nicht so doll“, hat Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) bei einem Ortstermin erfahren. Allerdings: „Viele haben aber auch gesagt, dass sie so eine Anliefer-Situation von den Möbeltransporten zu Rumberg kennen.“ Wenn Aldi das genauso mache, dann sei das weniger problematisch als gedacht.
Verkehrsgutachter schaut sich Anlieferungssituation durch Wohnviertel an
Mittlerweile hat sich die Verwaltung nach eigenen Angaben weiter mit dem Thema der Anlieferung auseinandergesetzt. Das war nach den ersten Plänen noch nicht passiert. „Die Anlieferungssituation wurde im Vorfeld mit einem Verkehrsgutachter erörtert, muss aber ebenfalls noch abschließend geprüft werden.“
Zu Details der Erörterung möchte sich die Stadt aber derzeit noch nicht äußern. Und auch zum Verkehrsaufkommen und den dadurch zu erwartenden Immissionen „liegen noch keine Nachweise vor“. Für die Anwohnerinnen und Anwohner heißt es also weiter: abwarten.