Bochum. Wegen eines brutalen Raubüberfalls mitten in Stiepel stehen drei junge Bochumer vor Gericht. Beute: 25 Euro und ein Sixpack Bier.
Was in der Anklage steht, klingt so richtig verbrecherisch: Drei Bochumer (20, 21, 21) sollen in Stiepel zwei gleichaltrige Fußgänger mit einem Teleskopschlagstock und einem Klappmesser brutal überfallen und ausgeraubt haben. Beute: 25 Euro und ein Sixpack Bier. Seit Dienstag stehen die drei vor dem Landgericht. Vorwurf: schwerer Raub.
Die Angeklagten sehen völlig friedlich aus. Einer erscheint sogar mit einem dunklen Anzug und weißen Hemd vor Gericht. Würde das Erwachsenenstrafrecht angewandt werden, würde allen eine Mindeststrafe von fünf Jahren Haft drohen. Allerdings soll das Jugendstrafrecht greifen, denn der Überfall ereignete sich bereits am Abend des 30. Januar 2021.
Opfer erlitten einen Nasenbeinbruch und eine Schädelprellung
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Laut Anklage sollen die drei Bochumer ihre Opfer an der Kemnader Straße in Höhe der Hevener Straße angegriffen haben, um Geld und Drogen zu rauben. Einer schlug einem Opfer mit einem Teleskopschlagstock gegen einen Arm, ein anderer nahm das andere Opfer in den Schwitzkasten und hielt ihm das Klappmesser an den Hals, während ein weiterer Täter dessen Taschen durchsuchte. Drogen gab es nicht, Geld nur sehr wenig. „Du Vogel, warum hast du kein Geld?!“, soll einer der Räuber gesagt haben. In der Anklage ist auch von einem versuchten Messerstich und einem Faustschlag ins Gesicht die Rede.
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Einer der Überfallenen erlitt einen Bruch des Nasenbeins, das gerichtet werden musste, der andere eine Schädelprellung.
Prozessbeteiligte vereinbarten einen Deal - danach kamen Geständnisse
Das Gericht, der Staatsanwalt und die Verteidiger machten einen Deal: Für den Fall eines Geständnisses sicherte die Kammer den Angeklagten zu, sie nicht härter als zwischen 18 und 24 Monaten Jugendstrafe zu verurteilen und dies zur Bewährung auszusetzen. Daraufhin räumten alle drei die Vorwürfe im Grunde ein. Zur Tatzeit sollen sie alkoholisiert gewesen sein.
Der Prozess wird fortgesetzt.