Bochum. „Ich glaub nich...“: Esther Münch bereitet ihr neues Programm vor. In ihrer Paraderolle als Putzfrau Walli nimmt sie sich die Religionen vor.

Noch bis 1. August gastiert sie bei der „Walli-Woche“ allabendlich im „Zauberkasten“ in Gerthe. Doch längst hat Esther Münch den Herbst im Blick. Dann startet ihr neues Programm. Titel: „Ich glaub nich...“ Thema: Kirche und Religion. „Spätestens dann“, sagt die Kabarettistin und lacht, „werden sie mich wohl steinigen.“

Waltraud Ehlert. Auch der Missbrauchs-Skandal bleibt nicht außen vor

In ihrer Paraderolle als Reinigungsfachkraft Waltraud Ehlert ist Esther Münch seit mehr als 25 Jahren eine feste Größe auf Bochumer Bühnen. Die Fans lieben ihren Ruhrpott-Klamauk, gern auch mal nahe der Gürtellinie, hören aber ebenso aufmerksam zu, wenn sich Walli zu gesellschaftlichen Fragen äußert. Das tut sie seit einigen Jahren vermehrt. Mit akribischer Recherche. Mit klarer Kante. Mit rücksichtsloser Schärfe – zuletzt zur Corona-Debatte in der Produktion „Nache Not“.

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Daran knüpft die 63-Jährige mit „Ich glaub nich…“ an. „Ich habe kein Problem damit, wenn Menschen spirituell sind und eine höhere Macht brauchen“, sagt Esther Münch im WAZ-Gespräch. Schwierig jedoch werde es, wenn Religion ausgrenzt und „Ungläubige“ verdammt. „Was haben Islam, Judentum und Christentum gemeinsam und warum haben wir nicht alle nur einen Glauben?“, lässt Esther Walli fragen. Antworten gibt’s in bester Ehlert-Manier. Selbstverständlich, dass auch der Missbrauchs-Skandal in der katholischen Kirche, Homo-Ehen und Zölibat nicht außen vor bleiben.

Erstmals gibt’s Walli ganz in Schwarz

Vom Kittel bis zur Haube: Bei ihrem 18. Solo-Programm wird sich Walli erstmals ganz in Schwarz hüllen. Ihr Humor wird sich mitunter farblich angleichen. Rücksicht muss sie nicht üben: Esther Münch ist vor vielen Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten. „Das eingesparte Geld spende ich seither an Bochumer Vereine.“

Premiere von „Ich glaub nich“ ist vom 21. bis 23. Oktober im Saalbau Spitz. Der Vorverkauf hat begonnen. Infos: esther-muench.de