Bochum-Hiltrop / Harpen. Die Teiche im Volkspark Hiltrop und im Bockholt sind verschlammt und leiden an Wassermangel. Die Stadt Bochum tüftelt an Konzepten für den Umbau.

Die Teiche im Volkspark Hiltrop und im Bockholt werden saniert. Besonders jetzt im Sommer fehlt ihnen Wasser. Weil wegen des Mangels die Fische im Bockholter Teich akut gefährdet waren, hat die Stadt vor drei Wochen eine mobile Belüftungsanlage installiert, die Sauerstoff zuführt. Doch das sind nur Behelfsmaßnahmen; langfristig gibt es für beide Gewässer Konzepte, wie sie naturnah umgebaut werden können.

Das Problem bei den Teichen im Hiltroper Volkspark: Sie sind verschlammt. Deshalb soll der Schlamm mit Baggern entfernt werden. Dazu wird das Wasser komplett abgelassen, die Fische müssen zuvor umgesetzt werden, bevor eine vollständige Entschlammung erfolgen kann.

Zuerst wird der Bochumer Stadtparkteich entschlammt

So schnell wird die Stadt aber im Bochumer Norden nicht tätig werden. Ganz oben auf der Agenda steht die Sanierung des Stadtparkteiches. „Die Planungen im Dorf Hiltrop und im Bockholt sind so abgestimmt, dass nach der Entschlammung des Stadtparkteiches auch dort weiter Maßnahmen stattfinden können“, erklärt Stadtsprecher Peter van Dyk auf Anfrage.

Der Bockholt-Teich leidet an Wasser- und Sauerstoffmangel. Daher hat die Stadt Bochum einen Lüfter installiert.
Der Bockholt-Teich leidet an Wasser- und Sauerstoffmangel. Daher hat die Stadt Bochum einen Lüfter installiert. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Die Verwaltung erarbeitete das ehrgeizige Projekt „Wasser im Hiltroper Volkspark“. Die Planungen laufen unter der Federführung von Marko Siekmann von der Abteilung Entwässerung im Tiefbauamt. Das Vorhaben, die Teiche zu sanieren und Regenwasser in den Park zu leiten, ist gleichsam aufwendig wie teuer. Alle Maßnahmen haben zum Ziel, die Teiche im Volkspark Hiltrop stärker mit Niederschlagswasser zu füllen.

Naherholungswert für die Parkbesucher

Insgesamt will die Stadt die Teiche im Volkspark ökologisch aufwerten. Dabei denkt sie aber auch an den Naherholungswert für Spaziergänger. Deshalb sollen die Uferbefestigungen in den zugänglichen Bereichen entfernt werden, das östliche Ufer wird durch Hecken vom Fußweg „abgetrennt“.

Ostbach am Teich vorbeiführen

Vorgesehen ist, den Ostbach wieder an der Teichanlage vorbeizuführen. Hierzu wird im derzeitigen Zulaufbereich ein neuer Damm errichtet, der das Wasser bei Normalabfluss am Teich vorbeifließen lässt.

Für den Hochwasserfall wird, so die Pläne des Tiefbauamtes, an gleicher Stelle wird das Wasser durch einen Rohreinbau in den Teich gelenkt.

Damit der Teich nicht austrocknet, wird eine zweite Zuflussmöglichkeit im westlichen Dammbereich unterhalb des Zulaufs „Am Brennholt“ geschaffen, die eine ganzjährige Wasserspende gewährleisten kann und so den Wasserspiegel nahezu konstant halten soll.

Im Bereich der Bank wird ein Felsvorsprung errichtet, der mehrere Meter in die Wasserfläche hineinragt und so den Bürgern den Zugang zum Teich ermöglicht. Eine Sitzmöglichkeit soll beibehalten werden. Vor dem Felsen wird ein Tiefwasserbereich in Terrassen geschaffen. Der südliche Bereich mit seinem flachen Gewässer wird durch Schilfanpflanzung weiter ausgedehnt und kann so als biologische Reinigung fungieren.

Teich im Bockholt soll zum Feuchtbiotop werden

Auch der Teich am Kirchharpener Bach im Bockholt leidet in den Sommermonaten regelmäßig an Wasserknappheit. Dort ist indes noch nicht entschieden, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Sprecher Peter van Dyk sagt: „Im Bockholt stehen noch die Varianten in der Diskussion, ein offenes Gewässer zu schaffen, an dem der Bach vorbeifließt, oder ein Biotop zu entwickeln. Hier steht die politische Entscheidung aber noch aus, bevor wir weiter an den Varianten arbeiten können.“

Wobei die Verwaltung die Entschlammung für die schlechtere und teurere Variante hält, wie sie jetzt auch dem Naturschutzbeirat mitteilen ließ. Fest stehe, der Teich sei in seiner jetzigen Form nicht zu erhalten. Die Umwandlung in ein Auen- und Feuchtbiotop wird also bevorzugt.