Bochum. Erst „Citee Car“, nun auch „Green Wheels“: Ein weiterer Carsharing-Anbieter verlässt Bochum. Wie wird die Lücke im Leihauto-Angebot geschlossen?
Nach dem Rückzug des Carsharing-Anbieters „Citee Car“ verlässt nun auch „Green Wheels“ Bochum. Die VW-Tochter stellt zum Herbst ihr komplettes Deutschland-Geschäft ein. Dadurch entsteht in Bochum eine Lücke im Teil-Auto-Angebot, betont die SPD im Rat – und kommt nun auf die Verwaltung mit einigen Fragen zur Verkehrswende zu.
Green Wheels zieht sich aus Bochum zurück
„Ich war selbst Kunde von ,Green Wheels’ und bedaure die Entscheidung, das Deutschland-Geschäft einzustellen“, so Alexander Knickmeier, Mitglied im Umwelt-Ausschuss, „Das hat natürlich auch Auswirkungen auf Bochum und alle Menschen, die auf das eigene Auto verzichten oder es vorhaben.“ In Bochum könnten viele Menschen „relativ unproblematisch auf ein eigenes Auto verzichten“. Dafür müssten allerdings die Alternativen stimmen.
Mitunter will die Ratsfraktion wissen, ob die Stadt bereits in Gesprächen mit anderen Anbietern steht, die auch das Teilen von Autos anbieten. So beispielsweise der VW-Tochter „We Share“. „Welche Rahmenbedingungen müssten geschaffen werden, damit Bochum als sechszehntgrößte Stadt Deutschlands ein attraktives Carsharing-Angebot bekommt?“, heißt es in der Anfrage an die Stadt weiter. Die Fraktion fordert zudem eine Bilanz zum Carsharing-Angebot von „Stadtmobil“ in der Hustadt und der Flüssesiedlung ein.
Könnte Carsharing die städtische Autoflotte reduzieren?
Die SPD fragt des Weiteren, ob nicht ein Angebot zum Auto-Teilen auch am Rathaus aufgebaut werden könnte, „sodass die städtische Flotte nicht mehr in der bisherigen Größe aufrechterhalten werden muss“. Die Verwaltung solle außerdem erklären, wie der Rückzug von „Green Wheels“ kompensiert werden soll, ob auch Kombi-Angebote für ÖPNV, Leihräder und Leihautos geplant werden.
„Uns ist auch bewusst, dass viele Menschen Carsharing nicht nutzen, weil es für sie unpraktisch ist“, so Jens Matheuszik (SPD) aus dem Mobilitätsausschuss. Schließlich sei nicht immer eine Mobilstation in der Nähe des eigenen Wohnorts“. Aus diesem Grund will die SPD von der Stadt wissen, „ob sich in Bochum auch ein Free-Float-Angebot umsetzen lässt“, ähnlich wie bei E-Scootern. Die Anfrage will die SPD im Mobilitätsausschuss am 10. August diskutieren.