Bochum-Altenbochum. Mit einer recht einfachen Modernisierung wird der Sportplatz am Pappelbusch in Bochum vielseitiger. Im Herbst will der Club dann kräftig feiern.

„Arena“ steht schon über dem großen Tor am Pappelbusch. Sportplatz wird man wohl noch weiter sagen dürfen, der SC Altenbochum 1920/28 bleibt da bescheiden als Bezirksligist. Aber er muss deswegen auch überhaupt nicht sein blau-weißes Licht unter den Scheffel stellen, immerhin bietet er hier insgesamt 15 Jugend- und drei Seniorenmannschaften Raum. „Die Maßnahme jetzt hilft uns jedenfalls schon unheimlich weiter“, erklärt SC-Geschäftsführer Bruno Otto beim Ortstermin schon einmal und lächelt zufrieden.

Neue Angebote für Kinder in Bochum

Denn kurz vor dem Start in die neue Saison haben sie nun zwar die Baustelle in der Heim-Arena, aber das nimmt der Bezirksligist gern in Kauf. Denn mit vergleichsweise einfachen Mitteln wird vor allem der Jugend des Vereins und den Kindern der nahen Vels-Heide-Schule am Sanderweg beim Thema „Bewegung“ ein neues Angebot gemacht.

Zufrieden zeigen sich bei der „Laufbahn-Probe“ (v.l.) Christian Hubek, Sportreferat, Bruno Otto, FC Altenbochum, Achim Paas, Referatsleiter Sport und Bewegung, Alexander Beab und Andreas Hegemann vom Umwelt- und Grünflächenamt.
Zufrieden zeigen sich bei der „Laufbahn-Probe“ (v.l.) Christian Hubek, Sportreferat, Bruno Otto, FC Altenbochum, Achim Paas, Referatsleiter Sport und Bewegung, Alexander Beab und Andreas Hegemann vom Umwelt- und Grünflächenamt. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Hinter den Toren entsteht ein Kleinspielfeld, das ohne Markierungen auskommt und daher besonders flexibel genutzt werden kann, etwa zum Warmmachen oder für alle Formen von Kinderspielen. Beim Training der Jugend sind noch bis zu vier Mannschaften gleichzeitig auf der Anlage. „Wir können leider, leider schon keine Kinder mehr aufnehmen“, unterstreicht Otto.

Außerdem entsteht gerade eine neue, 100 Meter lange, vierreihige Kurzstrecken-Laufbahn in Kunststoff, an deren Ende wird eine Weitsprunggrube liegen. Damit können auch leichtathletische Anforderungen erfüllt werden.

Kunstrasen braucht auch Pflege

Schließlich wird der eigentliche Kunstrasen-Sportplatz tiefgründig überholt, der 2018 erneuert worden ist. „Wir vermeiden unter anderem, dass sich Moos oder Algen bilden können“, erklärt Alexander Beab vom Grünflächenamt. Weiter werden dort Dränagen für die Oberflächen-Entwässerung installiert.

Bruno Otto, Geschäftsführer des FC Altenbochum.
Bruno Otto, Geschäftsführer des FC Altenbochum. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Auf 30 Metern wird an der Längsseite des Platzes eine Stehtribüne für die Besucher mit sechs Stufen angelegt.

Aus Sicht des Umwelt- und Grünflächenamtes ist bei dieser Baustelle beachtenswert, dass ein großer Teil des Aushubs für den Bau der Kleinspielflächen anschließend vor Ort, in der gestalteten Kurvenböschung, wieder eingebaut und neu genutzt wird.

Funktionsräume selbst überholt

Die Modul-Gebäude direkt neben dem Eingang hat der Sportverein dagegen in Eigenregie auf- und ausgebaut. Die alten Container waren zum Teil sehr stark angegriffen und verrostet und wurden verschrottet.

„Wir haben jetzt hier in Eigenleistung das Jugendvereinsheim“, erzählt Otto und macht einen Bogen mit der Hand, „das Jugendgeschäftszimmer und einen Verkaufsstand sowie einen Materialcontainer untergebracht.“ Durch einen schmucken Schrägaufbau mit Holzverkleidung sind die Container außerdem von oben abgedichtet.

Bezirk schießt 35.000 Euro bei

Die Kosten werden auf 410.000 Euro geschätzt, der Bauablauf hängt zurzeit extrem davon ab, wie sich die Lieferengpässe wegen des Ukraine-Krieges entwickeln.

Herbstfest soll steigen

Die 100-Jahr-Feier hatte der Altenbochumer Club schon seit drei Jahren ins Auge gefasst, erklärt Bruno Otto lächelnd, der Geschäftsführer des FC Altenbochum 1920/28. „Erst kam uns Corona mit allen möglichen Auflagen dazwischen, jetzt ist Baustelle auf der Platzanlage.“

Nun soll aber die Feier nach Fertigstellung der Bauarbeiten, also wohl im Spätsommer oder Herbst, auf jeden Fall nachgeholt werden. „Wir haben dann alles erreicht, was wir uns gewünscht haben, und wollen mit allen Mitgliedern, Sponsoren und den vielen Helfern eine ordentliche Party feiern“, kündigt Otto an.

Zum Hintergrund der Finanzierung: weitere Arbeiten zur Oberflächenentwässerung auf der Sportanlage am Hustadtring von rund 40.000 Euro soll verschoben werden, 35.000 Euro werden aus der Handlungsreserve der Sportpauschale 2022 zur Verfügung gestellt werden, die Bezirksvertretung Mitte schießt weitere 35.000 Euro dazu.

Auch Waldesrand Linden kommt voran

Bei der Vorstellung der Maßnahme am Pappelbusch gab Achim Paas, Referatsleiter für Sport und Bewegung, außerdem bekannt, im Herbst solle auch der Platz des SV Waldesrand Linden direkt am Weitmarer Holz, wieder an die Spielerinnen und Spieler des Clubs übergeben werden. „Hier baut die Stadt anstelle des alten Aschenplatzes ein modernes Kunstrasenspielfeld. Außerdem bekommt der Platz eine LED-Flutlichtanlage, Lärmschutzeinrichtungen und Dränageleitungen zur Entwässerung“, zählte Paas auf.

Die Gesamtkosten für diese Maßnahme im Bezirk Südwest beliefen sich auf 2,4 Millionen Euro, darin enthalten Planungs- und Baukosten und auch die Kosten für umfangreiche Baugrunduntersuchungen und Sicherungsmaßnahmen gegen die Folgen des Altbergbaus in diesem Bereich.