Bochum. Noch immer gibt es an Bochums Grund- und auch weiterführenden Schulen zu wenig Lehrer. Die Lage bleibt ernst, auch wenn sich etwas tut.

Die Lage an den Grundschulen in Bochum bleibt weiterhin ernst – noch immer gibt es hier zu wenig Lehrerinnen und Lehrer. Allerdings zeigen aktuelle Zahlen auch, dass sich in den vergangenen Monaten etwas getan hat.

Grundschulen in Bochum weiterhin am schlechtesten mit Lehrern ausgestattet

Waren im September vergangenen Jahres 93 Prozent der Lehrerstellen an Grundschulen im Stadtgebiet besetzt, sind es nun rund 96. Das geht aus Zahlen hervor, die die Bezirksregierung Arnsberg auf Anfrage der WAZ zur Verfügung gestellt hat. Diese zeigen auch: Die Ausstattung mit Personal an allen Schulen hat sich leicht verbessert, ist von 98 auf 99 Prozent gestiegen. (Stand: Mai 2022)

  • Noch Anfang 2021 stand es wirklich schlecht um die Digitalisierung der Schulen in Bochum. Hat sich das nun verbessert? Der „Schulcheck digital“.

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Die Grundschulen in Bochum sind weiterhin am schlechtesten mit Personal ausgestattet – gefolgt von den Förderschulen. Hier sind knapp 98 Prozent der Stellen besetzt, ein Plus von immerhin zwei Prozentpunkten im Vergleich zu September 2021. 99 Prozent der Stellen an Realschulen und Gesamtschulen sind besetzt, ebenfalls 98 Prozent sind es an den Berufsschulen. Die restlichen Schulformen (Gymnasium, Hauptschule, Sekundarschule und Weiterbildungskolleg) liegen bei mehr als 100 Prozent.

Doch auch wenn eine Personalausstattung von annähernd 100 Prozent erst einmal ausreichend klingt: Eigentlich sollte die Versorgung in NRW sogar bei 105 Prozent liegen. Außerdem: In der Schulrealität kommt es zum Beispiel durch Langzeiterkrankungen immer wieder zu Engpässen, die nicht ausgeglichen werden können.

An manchen Grundschulen in Bochum fehlt jede vierte Lehrkraft

Das Schulministerium macht deutlich, dass eine zu geringe oder auch hohe Quote nicht automatisch bedeute, dass der Unterrichtsbedarf nicht gedeckt oder komplett gedeckt ist. Hinzu kommt, dass einige Schulen deutlich stärker betroffen sind als andere: So gibt es Grundschulen, an denen jede vierte Lehrkraft fehlt, Krankheitsfälle machen zusätzlich zu schaffen. „Die Kolleginnen und Kollegen sind absolut am Limit“, beschrieb eine Schulleiterin aus Bochum, die anonym bleiben möchte, im Februar.

Bochum- Extremer Lehrermangel macht Grundschulen zu schaffenInsgesamt ist die Lage in Bochum etwas besser als in ganz NRW. Trotz gewachsener Ausgaben – mit rund 21 Milliarden Euro ist der Schuletat der größte Einzelposten im Landeshaushalt 2022: Die Lücken zwischen bereitstehenden Lehrerstellen und der tatsächlichen Besetzung ist größer geworden. Waren in Nordrhein-Westfalen zu Beginn der abgelaufenen Legislaturperiode 2017 noch 1,9 Prozent der Stellen unbesetzt, sind es jetzt 2,7 Prozent.

Wie entwickelt sich die Lage im kommenden Schuljahr?

Wie sich die Situation in Bochum in den kommenden Monaten weiterentwickelt, kann die Bezirksregierung Arnsberg zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen: „Dies ist erst nach Beginn des neuen Schuljahres möglich“, so Sprecherin Ursula Kissel.