Bochum. Das Kundencenter der Agentur für Arbeit hat ein neues Gesicht. Ob das Berufsinformationszentrum 2.0 Bochumern zusagt, sollen sie selbst bewerten.
Tablets, VR-Brillen und mintgrüne, von unten illuminierte Polstermöbel: Das Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit kleidet sich in einem neuen Gewand – und nennt sich jetzt lieber „Kundencenter“. In den neu gestalteten Räumlichkeiten sollen Bürgerinnen und Bürger bei Fragen zum Umgang mit den digitalisierten Leistungen besser unterstützt werden. Ob das neue Konzept gelingt, soll die Kundschaft selbst beurteilen, hieß es bei der Eröffnung.
„Bundesagentur der Zukunft“ – Kundencenter in Bochum eröffnet
Mit der Umgestaltung des ehemaligen BIZ ist die Bochumer Arbeitsagentur Modell-Standort – so will es die Initiative „Bundesagentur der Zukunft“. Befragungen unter 3000 Kundinnen und Kunden hätten ergeben, dass sie zügig und möglichst selbstständig ihre Anliegen in der Agentur regeln, dabei aber nicht allein gelassen werden wollen.
Dem soll das neu gestaltete Kundencenter besser gerecht werden. Wlan, Computer sowie verleihbare Tablets ermöglichen die Online-Bearbeitung eigener Anträge – entweder selbstständig oder mit Unterstützung der Mitarbeitenden. Alle diese Vorgänge ließen sich auch mit den eigenen Zugangsdaten zu Haus durchführen, doch viele Menschen benötigten dabei noch Hilfestellungen.
VR-Brillen visualisieren Berufsfelder sowie Bewerbungsgespräche
An einer Station mit VR-Brillen werden unterschiedliche Arbeitsplätze und Bewerbungsgespräche simuliert, in einer anderen Ecke können Bewerbungen geschrieben werden. Von den ehemals 17 Arbeitsplätzen im alten BIZ bleiben bloß noch eine Theke sowie vier Schreibtische für Sachbearbeiterinnen und -bearbeiter im neuen Kundencenter. Die übrigen Mitarbeitenden arbeiten ohne direkten Kundenkontakt.
Die Umgestaltung kostete Kundencenter-Teamleiter Sascha Tysiak „viel Überzeugungsarbeit“. Schwierigkeiten bei der Einrichtung des Wlans, im Bereich der IT-Sicherheit und des Datenschutzes hätten die Verantwortlichen in der Agentur immer wieder zu Kompromissen genötigt.
Ob sich das neue Konzept organisatorisch, personell und räumlich bewährt, soll die Kundschaft selbst bewerten. „Wir möchten ein klares Feedback unserer Kunden und Kundinnen: Was funktioniert, was nicht?“, kündigte Frank Neukirchen-Füsers aus der Geschäftsführung an.