Bochum-Gerthe. Zehn „Zauberlehrlinge“ tüfteln mit an ihren Tricks im Bochumer „Theater Zauberkasten“. Die große Show gibt es danach für die Familie und Freunde.
Anton bringt es lächelnd auf die Kurzformel, was denn das Wichtigeste bei der Zauberei ist: „Ablenkung“. Seine Mitschüler lassen sich natürlich nicht ablenken, sie durchschauen die Tricks in der Zauberschule. Keiner von ihnen heißt Harry Potter, der Ort ist nicht Hogwarts, das ist nicht die Roman-Fantasiewelt. Vielmehr ist es der Zauberkasten, das kleine Theater unter dem Dach des alten Zechengebäudes in Gerthe, und hier ist heute die Generalprobe für die Abschluss-Show aus dem Ferien-Zauberkurs bei Robinson und Angelika.
Bei der Generalprobe in Bochum-Gerthe klappt längst nicht alles
„Direktor“ Robinson verdreht die Augen in seiner Technik-Bude, in der er die Hintergrundmusik zuschaltet: „Das kann nur gutgehen, wenn die Probe so in die Hose geht.“ Auch im kleinen Zaubertheater gilt der alte Spruch für die großen Bühnen.
Professionell mit großen Gesten treten die zehn etwa acht Jahre alten „Zauberlehrlinge“ auf, Anton als Moderator sogar im Frack, wenn auch einem hellblauen. Den hat Robinson noch aus seiner Zeit als Straßenzauberer herausgekramt.
Aus ihrer Trickkiste, oder vielmehr ihrem eigenen Zauberkasten extra für den Kursus, kramen die zehn kleinen Illusionisten die Utensilien für ihre Darbietung: Zauberseil, Zauberstab, Ringe „und ein paar Sachen aus Papier, damit sie sie zu Hause auch nachmachen können“, erklärt Angelika. Sie wuselt vor und hinter der Bühne herum, denn für die Generalprobe sollen alle in den Kostümen auftreten.
Viele wechseln nach dem Schnupperkurs in die Zauberschule in Bochum-Gerthe
„Gut zwei Minuten dauert jeder Trick“, rechnet Robinson hoch, „und weil sie über die Woche alle Tricks probiert und gelernt haben, würde das sogar für eine ganze Show reichen“. Aus dem letzten Kurs haben anschließend sieben in die Zauberschule gewechselt und machen weiter.
Zauberei
Heute sind die Ambitionen noch etwas anders gelagert. Wenlu, die sich einen Seiltrick ausgesucht hat, will anschließend schon ein bisschen weiterzaubern, „aber mehr so zu Hause“. Denn später will sie wohl Tierärztin werden.
Heute hat es nicht ganz geklappt mit dem Zauberseil, „aber dafür passt das Kostüm zu mir“, setzt sie auf die Ausstrahlung.
Robinson kommentiert: „Da hat sich das Seil zehn Mal verknotet. Da werden wir wohl noch etwas mit dem Seil üben müssen.“ Denn Tricks zu verraten, verbietet der Kodex der Zauberer.
Wie durch Zauberei
Was die Zauberei mit den Kindern machen kann, hat Angelika aus einer Rückmeldung aus Bayern erfahren. „Sie haben uns unheimlich geholfen, vielleicht, ohne es zu merken“, gab die Mutter eine Absolventen des Zauberkurses in Gerthe ihr als Dankeschön weiter.Der Junge, der bis dahin in der Öffentlichkeit äußerst zurückhaltend und schüchtern gewesen sei, sei jetzt fest entschlossen, sich zum Magischen Zirkel in Stuttgart zu trauen und dort aufzutreten. Der nächste Kinderkursus im Zauberkasten, Lothringer Straße 36 c, läuft von Montag, 18 Juli, bis Samstag, 23. Juli, für Kinder von acht bis 14 Jahren, täglich von 15 bis 17 Uhr, mit großem Zauberfest zum Abschluss.Info und Anmeldungen unter robinson@zauberkasten.de oder 0234 866235, https://www.zauberkasten.de/im-theater/kinderzauberkurse/
Zauberkurs für Kinder in Bochum
Nikita, der die Bühne ganz souverän beherrscht mit seinen Papiertricks, kann schon auf ein bisschen Erfahrung zurückgreifen: „Ich hab’ im Kindergarten schon bei einem Musical mitgemacht, und zu Hause habe ich sogar schon zwei Zauberkästen. Da kann ich Shows mit meiner Familie machen oder in der Schulklasse.“
Angelika ist sehr zufrieden mit der aktuelle Klasse. „Denen macht es einfach Spaß, ganz etwas Neues kennenzulernen, und nicht wie im Internet nur zuzusehen und nicht mitmachen zu können, sondern mit ihren Händen Schritt für Schritt etwas selber zu probieren.“
Fotos der Generalprobe aus dem Kinder-Zauber-Kurs auf www.waz.de