Bochum-Wattenscheid. Der TSV Tandararei in Bochum fing mit Folklore an. Seit 2003 steht Joanne K. Rowlings Zauberschule im Mittelpunkt. Eine Szene rührt zu Tränen.
Im Kostüm- und Requisitenfundus des Tanzsportvereins Tandararei erwacht die Fantasie und schickt Bilder in den Kopf von Folkloretänzen und fantastischen Geschichten wie Alice im Wunderland, Peter Pan oder Harry Potter. Die kreative Quelle des Sammelsuriums aus Trachten, Glitzerkleidern, Schachfiguren und Zauberutensilien ist Werner Ollbrink. In der sogenannten Wirkstatt an der Fröhlichen Morgensonne verwahrt der 65-Jährige auch die Ausstattung für seine Harry-Potter-Jugendfreizeiten.
Anhand eines von ihm geschriebenen Drehbuchs spielen jedes Jahr Kinder, Jugendliche und Erwachsene die sieben Bände der Jugendbuchreihe in historischen Gemäuern wie der Burg Bilstein, Kloster Möllenbeck oder sogar auf der englischen Burg in St. Briavels nach.
Vereine in Bochum: Kinder gehen auf Zauberreise
Als es 2003 losging, waren etwa 20 Kinder auf Zauberreise. Mittlerweile fahren 140 Teilnehmer zwischen zehn und 18 Jahren einige Tage in die Zauberschule Hogwarts. Auf dem Programm stehen Zauberkunst, Astronomie, Verwandlungen und natürlich die Harry-Potter-Sportart Quidditch, ein Ballspiel, bei dem die Teams auf Besen unterwegs sind.
Beteiligt an der Umsetzung ist auch die Bochumer Juniorakademie der Matthias-Claudius-Schule. „Die Message ist: Fördert die Kinder in ihren Fähigkeiten, jedes Kind ist etwas Großartiges. Ich habe zum Beispiel früher gestottert. Sprachen waren für mich der Horror, weil ich es einfach nicht konnte“, so Ollbrink.
Sieben Jahre lang teilnehmen
Bei den Harry-Potter-Freizeiten sei alles so nah am Original von Joanne K. Rowling, dass bei einigen Schülern sogar die Tränen flössen, wenn er als Zauberer und Schulleiter Albus Dumbledore im letzten Band sterbe. Manche Teilnehmer kämen sieben Jahre, also alle Buchbände in Folge, schildert Ollbrink. Eine der langjährigen Teilnehmerinnen ist Claudia Mattick.
Die 51-Jährige begleitete zu Beginn ihren neunjährigen Sohn. Der ist mittlerweile 18, aber sie fährt weiterhin als Betreuerin nach Hogwarts, zumeist in der Rolle der Wahrsagerin. „Es ist so viel mehr, als es die Bilder und Videos zeigen. Das Tollste daran ist, wie die Kinder zwischen zehn und 18 Jahren gemeinsam als Team die Aufgaben lösen.“
Folklore in Donezk mit deutschen Tänzen
Der TSV Tandararei ist für Werner Ollbrink die Möglichkeit, sich auszudrücken. „Ich habe so eine Kreativität in mir, da musste ich etwas mit machen“, sagt der ehemalige Unternehmer, der dem Verein auch privat viele Spenden zugedacht hat in der langen Zeit.
Wir stellen Ihren Verein vor
Sind Sie auch in einem Verein aktiv? Dann kommen wir gerne vorbei und stellen Ihren Verein vor. Denn die Redaktion möchte möglichst viele und unterschiedliche Gemeinschaften in den einzelnen Stadtteilen kennenlernen und den Lesern nahebringen. Vereine jedweder Art sind herzlich eingeladen, bei der WAZ-Vereinsserie mitzumachen. Melden Sie sich einfach per E-Mail unter: stadtteile.bochum-waz@funkemedien.de
Ursprünglich gründete er den Verein für folkloristischen Tanz. 1990 fand sich eine kleine Gruppe zusammen, die in einem Volkshochschulkurs die gemeinsame Leidenschaft insbesondere für rumänische Folkloretänze entfachte. Die Tanzgruppe reiste 1997 mit deutschen Tänzen, wie dem Schneidertanz oder Bändertanz, sogar zum zehnjährigen Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen Bochum und Donezk in die Ukraine.
Aktuell gibt es keine Tanzgruppe im Verein. Aber Werner Ollbrink beteiligt sich mit tänzerischen Angeboten zum Beispiel an Aktionen des Stadtsportbundes. Am 30. April vom 11 bis 17 Uhr ist der TSV Tandararei beim Auftakt der Wattenscheider Gesundheitswochen im Friedenspark am Ehrenmal mit dabei.
Kontakt: info@tandararei.de, www.tandararei.de.