Bochum. „Antipoden“ heißt eine Sammelschau von 13 prominenten Künstlern in der Galerie m. Aus scheinbaren Gegensätzen bezieht die Ausstellung ihren Reiz.

Ukraine-Krieg, Pandemie, Klimakrise: Eine Menge Probleme stürzen gerade auf uns ein. Auf gesellschaftliche Strömungen und Zerrbilder künstlerisch zu reagieren, das ist seit vielen Jahren ein Anliegen der Galerie m im Weitmarer Schlosspark, einer der bedeutendsten Orte für zeitgenössische Kunst in Bochum.

Die aktuelle Ausstellung „Antipoden“ entstand mit bangem Blick auf die täglichen Nachrichten: „Die Zerrissenheit der Gesellschaft und die großen Sorgen, die uns gerade umtreiben, waren eine Idee für diese Ausstellung“, erzählt Julia Sonnenfeld-Wurthmann.

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Die Werke von 13 Künstlerinnen und Künstlern sind in der Sammelschau vereint, nicht wenige von ihnen besitzen Weltrang. Mit dabei sind etwa Richard Serra, Arnulf Rainer und Evelina Cajacob. Die Spielformen reichen von der kleinen Tuschezeichnung bis zum monumentalen Gemälde, vom Video bis zur Rauminstallation.

Frei schwebend im Raum: Die Installation „Transponder 121
Frei schwebend im Raum: Die Installation „Transponder 121" von Frauke Hörnschemeyer. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Als „Antipoden“ bezeichnet man die jeweiligen Punkte auf der anderen Seite der Welt, als würde man sich einmal durch den Erdball graben. In der Ausstellung sind es meist die beiden jeweils gegenüberliegenden Werke, die in einem besonderen Spannungsverhältnis zueinander stehen. So etwa bei Richard Serras voluminöser Ölkreidezeichnung „Garden Arc“ (1986), die ihren Widerpart in der federleicht anmutenden Tuschelavur „The Night Guide“ (2020) von Tanya Poole findet.

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Quirliges Gewusel trifft massives Kreuz

Dem quirligen Gewusel in einer Installation von Antje Dorn steht ein massives Objekt von François Perrodin gegenüber, dessen Form an ein Kreuz erinnert, das aber gar keins ist. Mitten in der Ausstellung stehen zwei Bronzefüße von Lena von Goedeke: Gegenüber sieht man sie auf einem Video langsam im arktischen Eis versinken.

Geöffnet bis 14. Oktober: Mittwoch und Samstag von 14 bis 18 Uhr. Henrike Macheit gibt am Samstag, 16. Juli, um 16 Uhr Einblicke in Papierarbeiten von Evelina Cajacob, Antje Dorn, François Perrodin und Tanya Poole. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.