Bochum. Opel und Bochum, das war mal. Nun soll die Trennung ein weiteres Kapitel bekommen. Die Stadt will den Opelring umbenennen. Kein guter Vorschlag.

52 Jahre lang ist die Geschichte der Autoproduktion in Bochum. Im Dezember 2014 ist sie nach einem langen Überlebenskampf der Belegschaft und der Stadt mit der Werksschließung jäh zu Ende gegangen. Gefühlt hatte damals die ganze Stadt die Faust in der Tasche. Wie können die denn nur….?

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Werksschließung hat eine ganze Region erschüttert

Es war keine spannungsfreie Beziehung zwischen Stadt und Unternehmen. Von Anfang an nicht. Zechenbetreiber fürchteten trotz der Kohlekrise die Ansiedlungen von Industriebetrieben wie der Teufel das Weihwasser; auch die von Opel. Und am Ende war die Enttäuschung darüber, dass der Autokonzern seinen Standort mit der vermeintlich streitbarsten Belegschaft fallen lässt wie eine heiße Kartoffel, nicht nur unter den Beschäftigten riesengroß. Eine ganz Region war erschüttert.

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Dennoch: Darüber, dass die Ansiedlung des Werks, in dem zu Hochzeiten mehr als 20.000 Menschen Arbeit gefunden haben – zu Löhnen, die weit über denen in Handwerksbetrieben oder bei mittelständischen Unternehmen lagen – ein wirtschaftlicher Motor für eine ganze Region war, gibt es keine zwei Meinungen. So wie Opel von Bochum profitiert hat, hat auch Bochum von Opel profitiert. Win-Win-Situation nennt man das heute.

Antwort auf das Zechensterben in Bochum

Ottilie Scholz, die 2014, als das letzte Auto unter dem Zeichen des Blitz’ in Laer vom Band gelaufen ist, Oberbürgermeisterin von Bochum war, hat darüber keinen Zweifel gelassen: „Opel hatte 52 Jahre lang eine immense Bedeutung. Nicht nur für die Stadt, sondern auch für die Region. Die Ansiedlung des Unternehmens war die Antwort auf das Zechensterben in Bochum.“

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Wieso dann an einer markanten Stelle den Namen „Opel“ tilgen? Dafür gibt es keinen guten Grund. Und: Es ist auch kein angemessener Umgang mit Stadtgeschichte.

Politik sollte Vorschlag aus der Bezirksvertretung folgen

Das Argument der Verwaltung, alle Partnerstädte Bochums sollten sich auf dem Teilstück des Außenrings wiederfinden und deshalb sei auch die Umbenennung des Opelrings nötig, wirkt ziemlich vorgeschoben. Wie sollen Bochumerinnen und Bochumer eine Verbindung zur neuen japanischen Partnerstadt Tsukuba aufbauen, wenn untrennbar damit die Löschung eines Teils der Stadtgeschichte verbunden ist? Dass auf Mark 51/7, dem alten Werksgelände, eine Sophie-Opel-Straße entsteht, ist dafür kein Ausgleich. Die Straße ist eher – und auch zu Recht – eine Erinnerung an eine wichtige Unternehmerin als an die lokale Geschichte eines ganzen Unternehmens.

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Verwaltung und Lokalpolitik sollten dem Vorschlag von SPD und Grünen aus der Bezirksvertretung Ost folgen: Der Außenring erhält den Namen „Allee der Partnerstädte“ und der Opelring bleibt das, was er seit 1995 ist: der Opelring. Bestimmt gibt es auf absehbare Zeit bessere Gelegenheiten, Tsukuba und *die anderen Partnerstädte mit Straßennamen zu würdigen.