Bochum-Dahlhausen. Etwa eine Woche nach der Eröffnung ist das Baden in der Ruhr in Bochum-Dahlhausen nun wieder erlaubt. Die Bade-Ampel leuchtet jetzt grün.

Nach jahrelanger Planung, Verschiebung der Eröffnung und unwetterbedingtem Badeverbot: Das Schwimmen in der Ruhr in Bochum-Dahlhausen ist nun erlaubt, die Badeampel leuchtet grün. Fast eine Woche war das Schwimmen hier nicht erlaubt – was für Enttäuschung bei einigen Besucherinnen und Besuchern sorgte.

Badestelle in Bochum-Dahlhausen: Schwimm-Verbot nach Starkregen

Wegen des starken Regens am vergangenen Donnerstag musste bereits wenige Stunden nach offizieller Eröffnung der Badestelle ein Schwimmverbot ausgesprochen werden. Denn: „Heftige Niederschläge können verschmutztes Oberflächenwasser und Abwässer aus Kläranlagen in Flüsse schwemmen, was zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führt“, so die Stadt.

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Eigens für die Badestelle in Dahlhausen wurde ein Frühwarnsystem eingerichtet, das mit der Ampel verbunden ist. Es basiert „auf Niederschlagsmessdaten von der Station Essen-Steele des Ruhrverbands sowie auf Radarniederschlagsdaten von insgesamt sieben Stationen im Umfeld der Badestelle“, erläutert Anna Bachmann-Machnik vom Ruhrverband, die den Frühwarnalgorithmus mitentwickelt hat.

Die Daten laufen direkt beim Ruhrverband ein: Vorsorglich gesperrt wird die Badestelle, wenn an der Messstation in Essen-Steele fünf Millimeter Niederschlag in 24 Stunden oder an mindestens drei der sieben Radarniederschlagsstationen drei Millimeter in 24 Stunden gemessen werden. Die Sperrung gilt dann für den aktuellen und den folgenden Tag.

So passiert am vergangenen Donnerstag, 30. Juli – nur dass die Sperrung solange andauert, bis die aktuelle Wasserproben ausgewertet worden sind.

Stadt Bochum hat am Montag Wasserproben entnommen

Diese wurden am Montag, 4. Juli, an der Badestelle entnommen, erklärt van Dyk. Die Begutachtung durch ein Labor dauere etwa zwei Tage. Damit die Ampel wieder grün wird, muss ein unabhängiges Institut die Wasserqualität prüfen und auswerten. Und so ist es seit Donnerstag, 7. Juli, wieder erlaubt, in der Ruhr zu schwimmen. Die gemessenen Werte liegen deutlich unter den Grenzwerten.

Die Ampel an der Badestelle an der Ruhr in Bochum leuchtet am Dienstag weiter in roter Farbe.
Die Ampel an der Badestelle an der Ruhr in Bochum leuchtet am Dienstag weiter in roter Farbe. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Untersucht werden die Proben in einem Kooperationslabor – auf zwei sogenannte Indikatororganismen. „Diese Bakterien kommen im Darm von Menschen und Tieren vor und gelangen beispielsweise mit fäkalbelastetem Abwasser in die Gewässer“, erklärt Christina Meinert-Berning vom Kooperationslabor. „Deshalb kann ihr Nachweis ein Indiz für eine Verunreinigung sein.“ Um gesundheitliche Probleme nach dem Baden zu vermeiden, sollten natürliche Badegewässer einen bestimmten Gehalt dieser Indikatororganismen nicht überschreiten.

Bade-Verbot könnte künftig öfter drohen

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Das Umweltministerium NRW veröffentlicht im Internet unter db.badegewaesser.nrw.de/badegewaesser-nrw/(Externer Link) regelmäßig die Ergebnisse von Messungen an verschiedenen Gewässern. Für den 13. und 27. Juni gibt es Zahlen zur Wasserqualität in der Badestelle in Dahlhausen – sie lagen deutlich unter dem Grenzwert. Die Hoffnung ist groß, dass auch die Wasserprobe von Montag unauffällig ist.

Status der Badeampel online abrufen

Bereits seit zwei Jahren nimmt das Kooperationslabor von Ruhrverband, Emschergenossenschaft und Lippeverband Wasserproben rund um die Badestelle – anfangs wurden die Proben zweimal, seit letztem Jahr sogar viermal wöchentlich während des Sommerhalbjahrs entnommen.

Besucherinnen und Besucher können sich vorab im Internet informieren, ob das Baden in der Ruhr derzeit erlaubt oder verboten ist.

Über diesen Link geht es zur Bade-Ampel: www.bochum.de/badestelle

Allerdings: Kommt es erneut zu Starkregen, droht unabhängig davon wieder ein Badeverbot. So müsse man sich auch künftig auf ähnliche Wartezeiten einstellen, in denen die Ampel rotes Licht zeigt, so van Dyk von der Pressestelle der Stadt Bochum.

Denn: „Wir werden am Anfang wahrscheinlich eher übervorsichtig bei den Messergebnissen sein und im Zweifel lieber früher und länger sperren, als zu spät oder zu kurz, um Sicherheit im Betrieb und Erfahrung mit dem Warnsystem und den Abläufen zu sammeln“, kündigte Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) bereits vor der Eröffnung im Mai an.