Bochum-Dahlhausen/Linden. Linden-Dahlhauser Kanu-Club (LDKC) feiert Bootstaufe mit 15 Booten in Bochum. Festakt nach dem Ruhr-Hochwasser.

Eine große Bootstaufe feierte der Linden-Dahlhauser Kanu-Club (LDKC) mit 15 Booten. Als Taufpaten konnte der neu gewählte Vorsitzende Martin Widrinna die Bürgermeisterin und Vorsitzende des Stadtsportbundes, Gabi Schäfer, den Südwest-Bezirksbürgermeister Marc Gräf sowie den Vorsitzenden des Vorstands der Sparkasse Bochum, Jürgen Hohmann, begrüßen.

Große Schäden durch Ruhr-Hochwasser 2021

Es war eine Zitterpartie am Freitagnachmittag: Denn die von langer Hand vorbereitete Bootstaufe stand kurz vor der Durchführung plötzlich infrage – Unwetter waren vorhergesagt. Deshalb hatte die Stadt Bochum die für den Nachmittag zuvor geplante offizielle Einweihung der Flussbadestelle in der Dahlhauser Ruhraue abgesagt.

Auch Gabi Schäfer und Marc Gräf beteiligten sich an der Bootstaufe, hier das Boot „Gurke“ des Kanu-Clubs Linden-Dahlhausen in Bochum.
Auch Gabi Schäfer und Marc Gräf beteiligten sich an der Bootstaufe, hier das Boot „Gurke“ des Kanu-Clubs Linden-Dahlhausen in Bochum. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

„Und es gibt nichts Schlimmeres für die auf Wasser paddelnden Kanuten als Wasser von oben“, so Ralf Höfgen vom LDKC. Dennoch: Das Orga-Team des Linden-Dahlhauser Kanu-Clubs, das diese für die Kanuten so besondere Veranstaltung bestens vorbereitet hatte, konnte den Termin trotzdem durchführen.

Hilfe nach dem Ruhr-Hochwasser

Zum Hintergrund: Am 14. Juli 2021 hatte das plötzliche Hochwasser sämtliche Anrainer an der Ruhr überrascht und große Schäden verursacht. Auch Gebäude, Gelände und Material des LDKC waren stark betroffen. Viele Boote, die im und außerhalb des Bootshauses lagerten, wurden durch die Wassermassen beschädigt, ganz zerstört oder vom Wasser mitgerissen. https://cms.cloud.funkedigital.de/webservice/thumbnail/article/235723459

„Aus zum Teil großzügigen Spenden konnten einige wichtige Arbeiten zur Wiederherstellung des Sportbetriebes schon abgeschlossen werden. Boote, die dringend für Training und Wettkämpfe benötigt werden, konnten durch von der Politik bewilligte finanzielle Mittel bereitgestellt werden“, so Ralf Höfgen. „Einige große Institutionen, hier auch die Sparkasse Bochum, haben ohne großen Aufwand ebenfalls die Neuanschaffung der Sportboote möglich gemacht.“

Großes Engagement

Das öffentliche Engagement war groß, was auch die Taufpaten in ihren Grußworten betonten. Sie machten zudem ihre Verbundenheit zum Wassersport im Allgemeinen und durch persönliche Erlebnisse aus der Jugend mit den Kanuten deutlich. Ralf Höfgen erläuterte die lange Tradition der Bootstaufen in der geschichtlichen Entwicklung und die Einflüsse aus Religion und Riten der unterschiedlichen Völkergruppen, die den Ablauf der Taufen geprägt haben.

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Interessante Namen für die neuen Boote

Die Namensgebung der Boote hat auf unterschiedliche Weise stattgefunden. Bei den beiden Großbooten, ein Drachenboot mit 20 Paddlern, einem Steuermann und Trommler, und dem Achter-Canadier hat dies in demokratischer Abstimmung in den Teams stattgefunden. Bei den Kleinbooten, Einer- und Zweiter-Canadiern und Kajaks hatte vornehmlich der Kanu-Nachwuchs selbst bestimmt. Dabei sind Namen wie „Ruhraak“, einer alten Tradition von Lastkähnen auf der Ruhr, für das Drachenboot, „Reaper“ (die Ernte/Siege werden eingefahren) für den Achter und lustige Namen für die Schülerboote wie „Gurke“ oder „Cosmo“ zustande gekommen. Das Stand-up-Board hat sinnigerweise den Namen seines Eigentümers erhalten: „Hier kommt Alex...“

Beim Kanu-Club Linden-Dahlhausen fand die Taufe der neuen Boote statt, die nach dem Juli-Hochwasser angeschafft worden sind.
Beim Kanu-Club Linden-Dahlhausen fand die Taufe der neuen Boote statt, die nach dem Juli-Hochwasser angeschafft worden sind. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Zur Veranstaltung konnten nicht alle Bootsnutzer dabei sein. So sind einige Paddler schon in die Ferien gefahren. Andere verteidigen gerade bei den „Finals“ in Berlin die Farben des LDKC. Hier sind Nico Pickert zusammen mit einer Partnerin aus Karlsruhe bereits am Donnerstag Deutsche Meister im Zweiter-Canadier Mixed geworden. In den Einer-Canadiern standen erstmals zwei Kanuten aus einem Verein mit am Start: Nico Pickert wurde Vizemeister – nur fünf Zentimeter hinter dem Erstplatzierten. Leo Bals trat erstmals in diesem so spektakulären Rennen auf der Spree an.