Bochum. Die IHK Mittleres Ruhrgebiet hat in Bochum Arbeitgeber und Azubis zum Austausch an einen Tisch gebracht. Schnelles Umschalten war dabei gefragt.

Nichts unversucht lassen. Das ist bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen längst das Motto von Firmen, Verbänden und Kammern. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittleres Ruhrgebiet hat erstmals ein Azubi-Speed-Dating veranstaltet.

Azubi-Speed-Dating im Ruhrstadion: Immer wieder schnelles Umschalten

Und das sinnigerweise in der Lounge des Ruhrstadions; im weitesten Sinne also an einem Ort, bei dem es auf dem Rasen ums schnelle Umschalten geht. Ähnlich erging es den etwa 250 Jugendlichen und 50 Unternehmern und Institutionen aus den Bereichen Industrie, Handel, Dienstleistung, Handwerk und öffentlicher Verwaltung auch bei ihrem Treffen. Alle paar Minuten saß ihnen eine andere Person gegenüber. Auch da geht’s um schnelles Umschalten.

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„Beim Speed-Dating zählt in erster Linie das persönliche ,Perfect Match’ – und nicht die Note“, sagt Sandra Janßen vom Organisationsteam. Viele Jugendliche seien nämlich noch immer unentschlossen, ob sie lieber eine Ausbildung beginnen, ein Berufskolleg besuchen oder ein Studium beginnen sollen. Das Ausbildungsjahr beginnt traditionell am 1. August eines Jahres, viele Betriebe sind aber mittlerweile auch dazu übergegangen, Azubis über das Jahr einzustellen.

Mittelständische Firmen haben es oft schwer, wahrgenommen zu werden

So wie Rafael Wedding, Geschäftsführer des Druckhauses und Mediendienstleisters Schürmann + Klagges in Bochum. „Wir suchen Azubis für den Beruf des Medientechnologen“, sagt Wedding. Ein Berufsbild, das laut dem Geschäftsführer vielen überhaupt nicht geläufig ist. „Viele junge Menschen orientieren sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz vor allem erst einmal an den großen Arbeitgebern, da haben wir es als kleineres mittelständisches Unternehmen ein wenig schwerer, überhaupt wahrgenommen zu werden.“ Auch deshalb habe er das Angebot der IHK gerne angenommen, um seinen Betrieb beim Speed Dating vorzustellen, so Wedding.

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Genauso wie Anne Behrenbeck vom Haus Oveney. Das Restaurant am Kemnader Stausee in Stiepel sucht aktuell einen Koch-Azubi. „Wir bieten unseren Azubis eine sehr familiäre Situation. Bei uns kann man sich wohlfühlen“, sagt die Chefin. Und wer nicht gleich einen Ausbildungsvertrag unterschreiben wolle, der dürfe auch gern erstmal bei einem Praktikum in den Job reinschnuppern. Flexibilität ist längst Trumpf auf der Arbeitgeberseite.

IHK sieht sich in der Rolle des Vermittlers

Die IHK sieht sich dabei in der Rolle des Vermittlers. „Wir möchten jungen Menschen eine klare Orientierung bieten und ihnen helfen, den richtigen Ausbildungsplatz zu finden“, sagt Hauptgeschäftsführer Michael Bergmann. „Außerdem bieten wir den Unternehmen im Kammerbezirk eine sehr gute Möglichkeit, noch offene Ausbildungsplätze auf diese Weise zu besetzen.“