Bochum-Westend. Bündnis aus dem Bochumer Westend ebnet Wege für materielle Unterstützung. Initiative startet dabei eine Veranstaltungsreihe am 22. Juni.

Laut aktuellem Sozialbericht sind im Bochumer Westend überdurchschnittlich viele Menschen von Altersarmut betroffen. „Darunter sind viele Menschen, die ein arbeitsreiches Leben hinter sich haben“, sagt Stadtteilkoordinatorin Dorte Huneke-Nollmann. „Sie haben als Hausfrauen oder mit geringer Bezahlung viel gearbeitet, aber bekommen im Alter wenig heraus.“

Seniorenbüro Bochum-Mitte sitzt mit im Boot

Eine sehr geringe Rente schließt Menschen vom sozialen und kulturellen Leben aus. „Diese Menschen möchten wir erreichen und unterstützen.“ Hierzu kooperiert die neue „Initiative Altersarmut“, zu der neben der Stadtteilkoordination Westend das Seniorenbüro Mitte, die Propsteipfarrei St. Peter und Paul sowie die Caritas Bochum gehören, mit dem Münchner Verein „Ein Herz für Rentner“, der auch ein Büro in NRW hat.

Der Verein unterstützt verrentete Menschen ab 55 Jahren, die in Deutschland gearbeitet, in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben und deren Einkommen 960 Euro nicht überschreitet. „Wir haben uns mit der Gründerin des Vereins getroffen und uns das Konzept genau erläutern lassen“, sagt Winfried Rottenecker, Diakon bei der Propstei St. Peter und Paul. „Daraufhin haben wir beschlossen, eine Brückenfunktion zwischen dem Verein und den Betroffenen im Bochumer Westend einzunehmen.“ Aus eigener Erfahrung weiß Rottenecker, wie schwierig es ist, Hilfsangebote mit den entsprechenden Zielgruppen zusammenzubringen.

Caritas und Propsteipfarrei

Neben der Propstei wird das Seniorenbüro Mitte eine wichtige Anlaufstelle sein. „Wir setzen auf die Netzwerke, die wir bereits haben, um unsere Zielgruppe zu erreichen und Vertrauen aufzubauen“, sagt Dominik Rojano Marin vom Seniorenbüro Mitte.

Bundesweit sind etwa 9,3 Millionen Menschen von Altersarmut betroffen. „Die aktuellen Preissteigerungen lassen vermuten, dass diese Zahl eher noch höher liegt“, sagt Annette Buczek von der Caritas. Das Beratungstelefon ist unter der Nummer 0234 / 5200 4836 erreichbar

Im Rahmen der Initiative sind verschiedene Veranstaltungen, Infonachmittage und Ausflüge geplant. Den Auftakt bildet ein Vortrag des Mietervereins zum Thema „Energie- und Heizkosten sparen“, mit Blick auf die aktuelle Erhöhung der Heiz- und Energiepreise am Mittwoch (22.) 15-16.30 Uhr im Q1, Halbachstraße 1. Anmeldung: Seniorenbüro Mitte, Tel. 0234 / 92786390.