Bochum. Im Medican-Prozess hat das Landgericht die genaue Schadenshöhe errechnet. Einzelne Summen sind atemberaubend.
Kurz vor dem Urteil im Bochumer Medican-Prozess hat das Landgericht am Donnerstag den ganzen Betrugsschaden genau nachgerechnet. Richter Michael Rehaag verkündete die Zahl 24.587.000 Euro.
Der Angeklagte (49), damals Chef der Coronatest-Firma, akzeptierte die Zahl. Sie liegt nur knapp unter der Schadenshöhe aus der Anklage.
25,8 Millionen Euro in nur einem Monat eingenommen
Die vielen Einzelsummen, die genannt wurden, sind atemberaubend. Vor allem diese: Die Kassenärztliche Vereinigung hatte Medican allein für den Monat April 2021 mehr als 25,58 Mio Euro überwiesen, im Monat davor 9,58 Mio. Diese Beträge fordert sie zurück. Ein Großteil der Summe soll betrügerisch erlangt worden sein.
Am 23. Juni sollen die Plädoyers gehalten und tags darauf das Urteil verkündet werden. Erwartet wird eine Haftstrafe zwischen sechs und 6,5 Jahren. Offen ist, ob das Gericht den Angeklagten nach dem Urteil bis zum Haftantritt freilässt. Seit einem Jahr sitzt er in U-Haft.