Bochum-Steinkuhl. Die Markstraße in Bochum-Steinkuhl wird umgebaut, das Problem mit parkenden Lkw aber bleibt wohl – weil die Politik im Umgang damit uneins ist.
Die vielen parkenden Lkw entlang der Markstraße in Bochum-Steinkuhl sorgen seit langem für Ärger. Auch ein Umbau der Straße zwischen A 448-Zufahrt und Kreisverkehr Semperstraße dürfte zunächst wahrscheinlich keine Besserung bringen. Das liegt vor allem an der Politik, die im Umgang mit dem Problem uneins ist.
Markstraße in Bochum: Lösung für Lkw-Problem vertagt
Auf Drängen der CDU hatte die Bezirksvertretung Süd der Baumaßnahme Markstraße zwar zugestimmt. Allerdings mit der Ergänzung, dass für Lkw zwischen Hanielstraße-Ost und -West (USB) lediglich noch ein 65 Meter langer Parkstreifen vorbehalten wird, und dieser auch nur mit einer zeitlichen Parkzeitbegrenzung.
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Christoph Matten vom Tiefbauamt hatte zuvor in der Sitzung der Bezirksvertretung Süd für die Pläne der Stadt geworben. Diese sehen für Lkw einen etwa 100 Meter langen Parkstreifen vor. Alle weiteren Parkstreifen sollen für Brummis zu schmal sein. „Die Lkw müssen ja irgendwo hin“, sagte Matten. „Wir reduzieren schon extrem, aber ein Streifen sollte bleiben.“
Das sieht die CDU anders. „Warum müssen wir Parkraum für Lkw lassen?“, fragte Johannes Kuriewicz. „Wir wollen die dort am liebsten ganz raus haben.“ Kuriewicz spricht von haltlosen Zuständen, weil die Brummifahrer dort zum Teil übernachten und ihre Notdurft in den Büschen verrichten. Es gebe auch enorme Müllberge. Laut Matten gibt es „keine rechtliche Grundlage, dass wir dort Parkraum für Lkw vorbehalten müssen“.
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Gleichwohl gibt er zu bedenken: „Wir kommen im öffentlichen Raum zu einer gewissen Verpflichtung. Klar können wir sagen: Bleibt, wo der Pfeffer wächst. Aber wo wächst der Pfeffer? Am Ende stehen die in Wohngebieten. Es gibt in der Region nur sehr wenige Autohöfe. Da haben wir parkende Lkw lieber in Nähe von Gewerbegebieten und nicht im Wohngebiet.“
Am Ende wurden Mattens Worte erhört. Nicht von der Bezirksvertretung, sondern vom Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur. Dieser tagte einen Tag später und kassierte den Ergänzungsantrag des Bezirks einfach ein. Nach Umbau der Markstraße soll die Situation mit dem Lkw-Parken ein Jahr beobachtet und dann neu bewertet werden. Dann wird sich zeigen, ob schmalere Parkstreifen die Lösung sind. Denn schon jetzt wird beim Parken auf Markierungen zum Teil keine Rücksicht genommen.
Markstraße in Bochum: Umbau kostet 2,11 Millionen Euro
Die restliche Neu-Planung der Markstraße ist hingegen unstrittig. Dass nun die letzte Lücke im Radwegenetz auf dieser Straße geschlossen wird, wird sogar begrüßt. Zwei Fahrspuren werden hierfür dem motorisierten Verkehr auf einer Länge von 960 Metern „geklaut“. Dabei wolle man möglichst viel zwischen bestehenden Bäumen umgestalten und möglichst wenig baulich in den Bestand eingreifen, so Matten.
Abstimmung mit A 448-Baustelle
Der Umbau der Markstraße wird eng abgestimmt mit den Baumaßnahmen auf der A 448 und speziell mit dem Brückenneubau Universitätsstraße/A 448. „Wir wollen auf der Markstraße die entscheidenden Eingriffe bis Mai/Juni überstanden haben“, sagt Christoph Matten vom Tiefbauamt. Ende 2023 soll die neue Strecke dann so ziemlich frei sein, „wenn es in die gravierenden Sperrungen in Sachen 448/Unistraße geht“.
Die Markstraße soll während der Bauzeit in beide Richtungen befahrbar sein. Eventuell sei beim Aufbringen der Deckschicht zeitweise eine Einbahnstraßen-Regelung nötig“, so Matten. Wenn es zu Vollsperrungen käme, dann nur kurzzeitig „und möglichst an den Wochenenden“.
Dass zwei Fahrspuren wegfallen, fiele nicht ins Gewicht. Schon jetzt werde ja die jeweils rechte Fahrbahn zugeparkt. Das Parken, so Christoph Matten, bleibe auch weiterhin möglich. Der Kreisel, ursprünglich nur als Provisorium errichtet, werde auch richtig ausgebaut.
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Auch die Situation am städtischen Kinder- und Jugendfreizeithaus „JuMa“ – bei einer Bürgerversammlung heiß diskutiert – soll entschärft werden. Auf der Mittelinsel vor dem Jugendtreff soll ein Zaun das gefährliche Queren künftig verhindern. Besucher des JuMa sollen die 40 Meter entfernte Fußgängerfurt nutzen.
Die Kosten für die Baumaßnahme betragen 2,11 Millionen Euro, 75 Prozent davon kommen aus dem kommunalem Straßenbau. Baustart soll im Spätsommer/Herbst sein.