Bochum-Langendreer. Lange haben sich Förderschüler aus Bochum mit Rassismus, Antisemitismus und Nazi-Verbrechen beschäftigt. Heraus kam eine spannende Ausstellung.
Eine ganz besondere Ausstellung zeigt aktuell das Stadtarchiv, Wittener Straße 67, im Foyer: „Remember Frieda – gesammelte Projekte der Mansfeld-Schule für Toleranz und Vielfalt“. Für die Förderschule aus Bochum-Langendreer ist es der Schlusspunkt eines ganz besonderen Projektes.
Bochum: Förderschüler präsentieren besondere Ausstellung
Im Rahmen des Abraham-Pokals des Kinder- und Jugendrings Bochum haben sich Lehrer und Schüler der Mansfeld-Schule auf verschiedenen Ebenen mit den Themen Vielfalt und Toleranz auseinandergesetzt. Rechercheprojekte beleuchteten dabei die Geschichte der Bochumer Jüdin Frieda Rosenstein, der als Opfer der Nationalsozialisten starkes Unrecht widerfahren ist. Die Schüler und Lehrer der Mansfeld-Schule positionieren sich in der Ausstellung klar gegen Antisemitismus und Rassismus und treten für ein friedliches und weltoffenes Miteinander ein.
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Die Mansfeld-Schule war die erste Förderschule in Bochum, die den Abraham-Pokal verliehen bekommen hat. Der Abraham-Pokal wird seit 2006 jährlich an eine Bochumer Schule verliehen, um junge Menschen zu ermutigen, gegen Rassismus und Intoleranz in der Gesellschaft aktiv zu werden. Das Besondere dabei ist, dass der Pokal nicht für Geleistetes verliehen wird. Die Schule, die den Pokal annimmt, verpflichtet sich, ein Jahr lang Projekte für Toleranz, für eine multikulturelle Gesellschaft und für einen interreligiösen Dialog durchzuführen. Wegen Corona durfte die Mansfeld-Schule den Pokal sogar für zwei Jahre behalten.
Bochum: Auch viele Förderschüler wären Opfer des Nazi-Regimes geworden
Vielen Förderschülern (Schwerpunkt Sozial-emotionale Entwicklung) geht das Auseinandersetzen mit dem Nationalsozialismus besonders nah. „Denn auch viele unserer Schüler hätten das Nazi-Regime nicht überlebt“, weiß Lehrerin Katja Wiemers. Schließlich waren es nicht nur Juden, die nicht ins Weltbild der Nazis passten. Auch Menschen mit Behinderungen und Verhaltensauffälligkeiten wurden auf grausame Weise „aussortiert“. Menschen, die in der heutigen Zeit sehr wahrscheinlich eine Förderschule besucht hätten – so wie die Jugendlichen der Mansfeld-Schule.
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Die Mansfeld-Schüler waren sehr engagiert: Sie führten einen Gedenktag für ein Euthanasieopfer der Nazis ein, übernahmen Patenschaften für Stolpersteine übernommen und stellten die aktuelle Ausstellung zusammen. Darin gaben sie der Bochumer Jüdin Frieda Rosenstein, die Opfer der Nazis wurde, mit ihrem Bild ein Gesicht..
Interessierte können die Ausstellung bis zum 21. Juni kostenfrei zu den Öffnungszeiten besuchen: dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr.