Hochfliegend waren die Pläne der IHK in Bochum. Das Aus für das Bauprojekt ist nachvollziehbar. Weitere Rückschritte sollte es aber nicht geben.

Erst nimmt völlig überraschend der ehemalige Hauptgeschäftsführer seinen Hut, wobei sich hartnäckig Gerüchte halten, der Abgang von Eric Weik sei nicht ganz freiwillig geschehen. Jetzt werden die ambitionierten Pläne für den Neubau, der das deutlichste Zeichen für die Erneuerung und für die Ära Weik sein sollte, begraben.

Einen Lauf hat die IHK Mittleres Ruhrgebiet gerade nun wirklich nicht. Fast scheint es so, als wollte sie Stück für Stück zurück zu mehr Betulichkeit und zum vertrauten, leicht angestaubten Bürokratismus, der Kammern nachgesagt wird.

Rückschlag für IHK und die Stadt

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Ja, die Abkehr vom ambitionierten Neubauprojekt ist ein Rückschlag – für die IHK, aber auch für den Erneuerungsprozess der Stadt. Für das Westpark-Grundstück wird sich zweifellos schnell ein neuer Interessent finden. Aber die Chance, am Ostring eine weitere Landmarke zu bekommen, ist vorerst vertan.

Das ist bedauerlich, aber nachvollziehbar. Die IHK ist nicht der erste Investor, der angesichts von Preisexplosion und ungewisser Verfügbarkeit von Materialien in puncto Investitionen zumindest ins Grübeln kommt. Oder eben sogar die Notbremse zieht.

Besinnung auf die Kernaufgaben

Nun will sie sich erst einmal wieder ganz ihrer vornehmlichen Aufgabe widmen, die lokale Wirtschaft zu unterstützen. Es wäre allerdings schade, wenn sie dabei alles Visionäre aus den Augen verlieren würde. Dann nämlich droht sie doch wieder jenen Staub anzusetzen, den sie sich gerade erst aus den Strukturen geklopft hat.