Bochum. Wegen zwei schwerer Messerattacken in Hals, Rücken und Brust steht ein Bochumer vor Gericht. Eine Tat ereignete sich vor dem Hauptbahnhof.

Ein Streit auf dem Vorplatz des Bochumer Hauptbahnhofs war völlig eskaliert – mit einem Messerstich in den Hals und in die Brust. Der Mann (U-Haft), der das getan haben soll, steht seit Freitag wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht. Auch wegen einer weiteren Messerattacke.

Am 22. November 2021 um 14.30 Uhr befand sich der 26-jährige Angeklagte, ein Automechaniker, auf dem Kurt-Schumacher-Platz und trank Kaffee. Dort gab es aus nichtigem Anlass Streit mit einem 19-Jährigen, den er gar nicht gekannt haben soll. Dieser habe ihm „die ganze Zeit ins Gesicht geboxt“, sagte der Angeklagte. „Ich habe das Messer gezogen und ihn an der Brust getroffen. Ich war wütend.“

Anklage: Angeklagter aus Bochum flüchtete nach der Tat, ohne Hilfe zu holen

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Außerdem sagte er: „Ich denke, ich habe ihn mit dem Messer nicht am Hals getroffen.“ Tatsächlich war aber auch der linke Halsbereich schwer verletzt. Laut Anklage flüchtete der Angeklagte, ohne Hilfe zu holen. Erst zwei Tage später stellte sich der 26-Jährige. Seitdem sitzt er in U-Haft.

Beim Opfer bestand potenzielle Lebensgefahr. Es kam sofort ins Krankenhaus. Die Stiche sollen nicht durch Notwehr gedeckt gewesen sein.

Bereits in der Nacht am 13. Dezember 2020 soll der Angeklagte vor einem Haus in Riemke einem Bekannten (37) mit einem Messer in den Rücken gestochen haben. Vorangegangen war ein Streit unter zwei Gruppen nach einer Zecherei. Das Opfer erlitt eine sieben Zentimeter lange Schnittwunde und musste notfallmäßig versorgt werden. Diesen Vorwurf weist der Angeklagte zurück.

Bochumer Staatsanwalt: „Eine Räuberpistole – erlogen und erstunken“

Er gibt zwar zu, Streit mit dem 37-Jährigen gehabt zu haben. Die Messerattacke sei aber von einem völlig Unbekannten erfolgt, der urplötzlich mit anderen mit zwei BMW erschienen sei. Der Staatsanwalt dazu: „eine Räuberpistole – erlogen und erstunken“. Der Prozess wird fortgesetzt.