Bochum-Altenbochum. Ihr Park in der Nachbarschaft werde vernachlässigt, kritisieren Bürger aus Bochum-Altenbochum. Sie fordern ein Konzept für die Aufwertung.

Den Park vor ihrer Haustür lieben sie heiß und innig. Umso größer ist der Verdruss bei einigen Bürgern in Bochum-Altenbochum, dass sich die Anlage „Auf der Heide“ neben Opel-Ring und A 448 in einem so schlechten Zustand befindet. „Sie wird vernachlässig und bräuchte mal eine Generalüberholung“, finden Caro Lipp, Klaus Aufderstroth und Bernd Rabe, die hier oft spazieren gehen.

Erholen in Bochum: Bürger wünschen Konzept für „ihren“ Park

Caro Lipp hatte sich bei der WAZ gemeldet und um einen Vorort-Termin gebeten, weil sie hier „ähnliche Zustände wie am Ümminger See“ erlebe. An schönen Tagen sei der Park voll, überall werde gegrillt. „Das ist auch wunderbar so“, möchte Lipp nicht falsch verstanden werden. „Aber da ein Poller am Zuweg fehlt, fahren hier regelmäßig dicke Limousinen aufs Gelände.“

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Auch die übrige Infrastruktur sei auf so einen Zulauf nicht ausgerichtet. „Es gibt nur einen Müllbehälter mit Deckel“, berichtet Klaus Aufderstroth. „Aus den anderen picken sich die Vögel Müllreste raus.“ Wenn der Müll darin überhaupt Platz findet. „Die Müllbehälter reichen an sonnigen Wochenenden bei weitem nicht aus“, kritisiert Caro Lipp. „Auch Behälter für die Grillasche fehlen.“

Die Parkanlage „Auf der Heide“ in Bochum-Altenbochum: Links die Rasenfläche, in der Mitte der frühere Bolzplatz, auf dem zuletzt Flüchtlinge in Containern untergebracht waren, rechts der Parkplatz.
Die Parkanlage „Auf der Heide“ in Bochum-Altenbochum: Links die Rasenfläche, in der Mitte der frühere Bolzplatz, auf dem zuletzt Flüchtlinge in Containern untergebracht waren, rechts der Parkplatz. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Bernd Rabe fordert gar ein Gesamtkonzept für den Park. Am Basketballplatz seien die Körbe abmontiert worden. „Seither kann man ihn nicht mehr nutzen.“ Er wünscht mehr Multifunktionsflächen, auf denen man beispielsweise skaten und Sport treiben kann. „Doch hier tut sich nichts. ist ja schön, dass überall im Stadtgebiet Mini-Parks errichtet werden. Aber vielleicht sollte man erstmal den Bestand pflegen.“ Wie hier in Altenbochum.

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Ein Lob an die Stadt hält Bernd Rabe indes bereit: „Seit es die Radwege auf der Straße Auf der Heide gibt, ist die vielbefahrene Straße deutlich entschärft worden.“ Das Ganze habe aber einen negativen Nebeneffekt: „Die Lkw, die jetzt nicht mehr am Straßenrand parken können, stehen nun hier auf dem Parkplatz.“

Stadt Bochum verspricht Aufwertung des Park in Altenbochum

Dagegen lässt sich laut Stadt zumindest gegenwärtig nichts machen. „Der Parkplatz, der der Hundewiese vorgelagert ist, darf befahren werden“, teilt Stadtsprecher Peter van Dyk auf Anfrage mit. Mittelfristig will die Verwaltung aber auch die Parksituation angehen. Und nicht nur diese. „Die gesamte Fläche soll eine neue Gestaltung mit neuen Nutzungsmöglichkeiten erhalten, die Kolleginnen und Kollegen machen sich bereits Gedanken“; verrät van Dyk.

Bestandteil des neuen Konzepts sollen demnach u. a. der Bolzplatz (hier standen zuletzt Container für Flüchtlinge), der Spielplatz und auch der Sportplatz weiter unterhalb sein. Auch die Anlage der Wege und die Aufenthaltsqualität insgesamt würden geprüft. Man könne sich also „auf eine substanzielle Aufwertung des Bereichs freuen“.

Politik will Bürgerbeteiligung

Auch die Politik in der Bezirksvertretung Mitte fordert für die Parkanlage „Auf der Heide“ ein Gesamtkonzept. Eines, an dem die Bürger im Vorfeld beteiligt werden. Dieses wird sehnlichst erwartet.

David Schary von der CDU geht das nicht schnell genug. Ihn ärgert vor allem, dass der Basketballplatz kaputt gemacht und nicht wieder hergestellt wurde. Sein Versuch, mit einem Antrag Druck zu machen, scheiterte im Herbst jedoch. Er wurde mehrheitlich abgelehnt.

Von Zuständen wie am Ümminger See sei dem Ordnungsdienst bislang nichts bekannt geworden, heißt es aus dem Rathaus. „Die Örtlichkeit ist unauffällig, was Beschwerden angeht.“ Das Grillen in der Grünanlage „Auf der Heide“ sei erlaubt, wie in fast allen Grünanlagen. „Ausgenommen sind lediglich der Stadtpark, der Stadtgarten Wattenscheid, die Grünflächen am Kemnader See, der Schlosspark Weitmar, der Westpark – abgesehen vom markierten Grillbereich Westpark – und der Ümminger See, abgesehen vom markierten Bereich“, zählt van Dyk auf.

Die Papierkörbe fassen laut Stadt je nach Bauweise 40 bis 60 Liter „und sind damit eigentlich für eine normale Nutzung der Fläche ausreichend“, so Peter van Dyk. „Sie werden wöchentlich geleert.“ Die Basketballkörbe seien abgehängt worden, weil sie, am Zaun montiert, „nicht mehr standfest waren und daher ein Risiko darstellten“.