Altenbochum. . Auf dem Sportplatz Auf der Heide waren einst Flüchtlinge untergebracht. Jetzt steht das Gelände leer. Eine mögliche Neunutzung wird diskutiert.
Da wundert sich WAZ-Leser Frank Mull nicht schlecht: Beim Blick auf den ehemaligen Sportplatz „Auf der Heide“ in Altenbochum beobachtet er merkwürdige Aktivitäten. „Nachdem die Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände größtenteils abgeräumt wurde, führen hier einige mit Atemmasken vermummte Männer Bohrungen durch“, schreibt er in einer Mail an die Redaktion. „Vermutet man dort etwa Erdgasvorkommen?“
Der ehemalige Sportplatz liegt brach
Tatsächlich fristet der frühere Sportplatz mittlerweile ein ziemlich trostloses Dasein. Das komplette Areal steht leer, ein hoher Zaun verhindert den Zutritt Unbefugter. Einige Arbeiten scheinen hier indes weiterhin vonstatten zu gehen: Davon zeugen ein großes grünes Silo und mehrere Schuttcontainer. Wozu all dies vor Ort ist, weiß Stadtsprecherin Katrin Müller: „E.ON hat auf dem Gelände ehemalige Bergbauschächte untersucht und später dann verfüllt“, sagt sie. „Deshalb steht dort auch das Silo für den Beton.“ Ein letzter Wohncontainer, der bereits im Februar hätte entfernt werden sollen, werde in diesen Tagen abtransportiert.
An den ehemaligen Bolzplatz, der hier über Jahrzehnte zum fröhlichen Kicken einlud, erinnert allerdings nichts mehr. Seit das Gelände auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle vor etwa vier Jahren zum Containerdorf umgestaltet und komplett asphaltiert wurde, sind sportliche Aktivitäten hier weitgehend ausgeschlossen. Mitte August 2016 zogen die ersten 88 Flüchtlinge in die damals neue Wohnanlage Auf der Heide 32, was auf große Neugierde der Nachbarn stieß. Bei einem Tag der offenen Tür schauten sich viele die kleinen Parzellen mit Küche, Bad, Schlafzimmer und zweckdienlicher Einrichtung an. Für 248 Geflüchtete war die Anlage ausgerichtet.
Die meisten Flüchtlinge leben in Wohnungen
Etwa 360 geflüchtete Menschen leben im Bochumer Osten (Stand Januar). Statt wie in früheren Jahren in Containerdörfern leben zu müssen, sind die meisten von ihnen mittlerweile auf Wohnungen verteilt worden.
Neu eröffnet wurde vor wenigen Wochen das Flüchtlingsbüro (Am Born 10) in Werne. Es steht Flüchtlingen und allen anderen Interessierten offen.
Erste Ergebnisse: Mitte Mai
Was nach dem Abbau des Containerdorfs mit dem Gelände geschieht, ist weiterhin unklar. „Es werden verschiedene Möglichkeiten diskutiert“, sagt Katrin Müller, ohne allerdings Details nennen zu wollen. Mehrere Ämter wie das Planungsamt und das Amt für Geoinformation seien an den Planungen im Rathaus beteiligt. „Etwa Mitte Mai wird es ein Treffen aller Beteiligten geben. Danach sollen die erarbeiteten Vorschläge dann in die politischen Gremien gehen.“
Nutzungen auch für andere Standorte gesucht
Allerdings sei nicht nur der ehemalige Sportplatz Auf der Heide Gegenstand dieser Diskussion. „Auch über andere ehemalige Standorte von Flüchtlingsunterkünften im Stadtgebiet soll dann entschieden werden“, sagt sie. Dies betrifft die ehemaligen Containerdörfer Auf dem Esch, Kemnader Straße, Emil-Weitz-Straße sowie an der Herzogstraße.