Bochum. Die CDU will ein Grillverbot am Ümminger See in Bochum. Zu glauben, damit das Chaos in den Griff zu bekommen, ist sehr naiv. Ein Kommentar.
Kann es denn so einfach sein? Die Politik beschließt ein striktes Grill-Verbot und schon bleiben Würstchen, Müll und Wildparker Zuhause? Der Ümminger See fortan ein Naturparadies? Nun, wer das glaubt, der hat den Glauben an das Gute noch nicht verloren, ist aber auch erschreckend naiv.
Wie viel Hoffnung war 2019 verbunden mit den beiden gepflasterten Grillplätzen, die SPD und Grüne durchgesetzt hatten, um dem Grill-Chaos Herr zu werden. Die Probleme entschärft haben sie allerdings nicht – wie sich nun wieder eindrucksvoll gezeigt hat.
Chaos am Ümminger See: Rücksichtslose lernten, dass es keine Strafe gibt
Erwartet die CDU, dass nach dem Verbot von Würstchen und Nackensteaks kein Müll mehr auf den Wiesen bleibt? Dass die chaotischen Park-Szenen der Vergangenheit angehören? Das wird nicht so sein. Schließlich haben die Rücksichtslosen gelernt, dass sie am Ümminger See keine Strafe erwarten müssen, wenn sie gegen die Regeln verstoßen.
Ein kleines Gespann vom Ordnungsamtes tut sich verständlicherweise schwer damit, eine Grill-Party mit 30 Feiernden aufzulösen. Doch das hat Konsequenzen, Verbote werden nicht ernst genommen.
Statt sich also öffentlichkeitswirksam darüber zu streiten, auf wie vielen Quadratmetern (oder ob überhaupt) Würstchen auf den Rost gelegt werden dürfen, sollte sich die Politik lieber darum bemühen, den Ordnungsdienst noch weiter zu verstärken.