Bochum. Der Kinderhospizdienst Löwenzahn holt schwerst kranke Kinder aus Flüchtlingslagern auch nach Bochum. Eine Tour startet am Sonntag, 10. April.

Der ambulante Kinderhospizdienst Löwenzahn mit Sitz in Dortmund will Kinder und Jugendliche mit schweren oder lebensverkürzenden Erkrankungen aus der Ukraine ins Ruhrgebiet holen. Am Sonntag startet ein Bus, der Platz für zwei schwer behinderte Kinder und Jugendliche sowie deren Angehörigen bietet, zunähst Richtung Warschau. Von dort soll die Fahrt weiter in eines der riesigen Auffangeinrichtungen für Geflüchtete gehen.

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Thorsten Haase, geschäftsführender Vorstand von „Forum Dunkelbunt“, dem Trägerverein der „Deutschen Kinderhospiz Dienste“ erklärt: „Wir haben Kontakt zu einer Geflüchteten-Initiative in Warschau aufgenommen.“ Betroffene Kinder, die mit ihren Familien an der Grenze zwischen Polen und der Ukraine in großen Flüchtlingslagern gestrandet sind, haben dort bislang keine Möglichkeit auf eine angemessene Versorgung.

Schnell Kontakte knüpfen

Haase erläutert: „Wir machen jetzt erst mal eine Tour und schauen, welche Kontakte wir vor Ort an der Grenze und in den Flüchtlingslagern knüpfen können, um so schnell wie möglich weitere betroffene Kinder und Jugendliche und ihre Familien aus dem Kriegsgebiet holen zu können.“ Im Idealfall sollen direkt zwei Kinder mitgebracht werden, die dann nach Bochum und Dortmund kommen könnten.

Zu den „Deutschen Kinderhospiz Diensten“ gehören nach eigenen Angaben die 2018 und 2020 gegründeten ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste Löwenzahn in Dortmund und Bochum sowie im Aufbau befindliche Standorte in Frankfurt am Main, Regensburg und Schwerin.

Haase ist ziemlich optimistisch, dass die Aktion ausgeweitet werde. Schon jetzt gebe es insgesamt vier geeignete Kleinbusse. Außerdem hätten private Piloten Flüge angeboten, mit denen Kinder oder Jugendliche ausgeflogen werden können.