Bochum-Hiltrop. Nach dem Kanalbau im Dorf Hiltrop muss nun an der Hiltroper Straße der Kanal erneuert werden. Dabei gab es eine Panne der Stadtverwaltung Bochum.
Das Ende der zwei Jahre währenden Kanalbaustelle im Dorf ist keine vier Wochen her, da drohen den Hiltropern wieder Sperrungen und Einschränkungen: Der Kanal in der Hiltroper Straße in Bochum ist stark beschädigt und muss erneuert werden. Eine Panne der Verwaltung sorgte dabei für Verwirrung in der Politik.
Denn der Kanalbau Hiltroper Straße stand auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Mitte am Donnerstag (7.), zuständig aber ist der Bezirk Nord, der zwei Tage zuvor getagt hatte. Björn Sperber, Bezirksverwaltungsstellenleiter Mitte: „Die Vorlage war kurzfristig vor Sitzungsbeginn zurückgezogen worden.“ Deshalb, so bestätigt Bezirksbürgermeisterin Gabi Spork, sei auch nicht abgestimmt worden.
Bezirk Bochum-Nord sucht nach Lösungen
Nun soll die Maßnahme in der Sitzung am 17. Mai im Bochumer Norden erörtert werden. Bezirksbürgermeister Henry Donner erklärt: „Wir wollen uns in der nächsten Woche dazu mit Baustellenmanager Thorsten Schlimm vom Tiefbauamt treffen, um eine Lösung zu finden, damit die Anwohner nicht über Gebühr belästigt werden.“
Zwar ist der Abschnitt des Kanals, der Risse und Ablagerungen aufweist, relativ klein und betrifft die Hiltroper Straße nur zwischen den Hausnummern 397 bis 409; dennoch müsse, so die Ansicht des Tiefbauamtes, die Fahrbahn voll gesperrt werden, aus „arbeitsschutz- und verkehrsrechtlichen Gründen“.
Die Örtlichkeit lasse an dieser Stelle – die Schächte liegen in der Fahrbahnmitte – ein seitliches Vorbeifahren nicht zu. Platz bleibe nur für Fußgänger und Radfahrer, zumindest auf einer Seite.
Weiträumige Umleitungen über Grumme und Gerthe
Weil alternative Routen fehlen, soll der Verkehr großräumig umgeleitet werden über die Josephinen-, die Castroper Straße, den Castroper Hellweg, Harpener Feld und die Dietrich-Benking-Straße. „Die Nebenstraßen sollen nicht überfrachtet werden; deshalb müsste schon ab Tippelsberger Straße umgeleitet werden“, so Bezirksbürgermeister Donner.
Die Eifel- und die Bergener Straße werden im Einmündungsbereich zur Hiltroper Straße ebenfalls voll gesperrt. Hier soll eine Umleitung über die Straße Im Hagenacker eingerichtet werden. Die Bauzeit beträgt gut drei Monate. Die Stadt will die Arbeiten zum Teil in die Sommerferien legen, um die Beeinträchtigungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer zu minimieren.
Sperrungen der Eifel- und Bergener Straße
„Wir müssen noch so viel klären. Zwar kann der Verkehr tatsächlich nicht an der Baustelle vorbeigeleitet werden, doch es muss noch andere Möglichkeiten geben. Eventuell kann eine sogenannte Wanderbaustelle eingerichtet werden, um nicht Eifel- und Bergener Straße gleichzeitig sperren zu müssen“, so Henry Donner.
Baustellen in Hiltrop
Die Menschen im Stadtteil Hiltrop müssen seit Jahren mit Baustellenbehinderungen leben. Die größte Beeinträchtigung gab es durch den Kanalbau im Dorf, wodurch es zu Sperrungen kam.
Auf der Bergener Straße kam es zuvor bei Straßen- und Kanalarbeiten zu Verzögerungen, als die Tiefbauer auf Hinterlassenschaften des Bergbaus stießen; tief liegende alte Leitungen, die in keiner Karte vermerkt waren.
Und es geht weiter: An der Dietrich-Benking-Straße sollen neu Wohnhäuser entstehen, die die Deutsche Reihenhaus bauen will.
Und sollte die Prüfung der Verwaltung ergeben, dass der Bau eines Kreisverkehrs an den Einmündungen Dietrich-Benking-Straße, Im Hagenacker, Frauenlobstraße und Wiescherstraße machbar ist, wird im Dorf Hiltrop wieder gebaut.
Betroffen ist auch der öffentliche Nahverkehr: Weil Wendemöglichkeiten fehlen, werden die Buslinien 353, 366 und NE2, die über die Hiltroper Straße fahren, zwischen Tenthoff- und Dietrich-Benking-Straße während der Bauzeit ausfallen.
Die Gesamtkosten werden auf 270.000 Euro geschätzt. Die Mittel dazu kommen nicht aus dem Vermögenshaushalt, sondern kommen aus dem Projekt „Dibergkanal“, wo sie aktuell nicht benötigt werden.
Langfristig will die Politik im Bochumer Norden die Hiltroper Straße vom Verkehr entlasten. Mehrere Alternativen werden dazu diskutiert: Von einer Umgehung bis hin zu Ampelregelungen.