Bochum-Südwest. Das Flüchtlingsnetzwerk Bochum-Südwest will Menschen aus der Ukraine helfen. Auch das leerstehende Helios-Krankenhaus soll genutzt werden.

Das Flüchtlingsnetzwerk Bochum-Südwest hatte in der Krise ab 2015 vielen Menschen geholfen. Und wird jetzt angesichts der Ukraine-Flüchtlingswelle reaktiviert, um erneut zu helfen. Angedacht ist dabei laut Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) auch, das leerstehende Helios-Krankenhaus in Bochum-Linden als Unterkunft für bis zu 200 Menschen zu nutzen.

Koordinationstreffen in Bochum-Südwest

Kürzlich hat Marc Gräf ein Koordinationstreffen mit einigen Helfern initiiert, die teils schon vor sieben Jahren stellvertretend für Kirchen, Vereine, Verbände und Privatleute mitgewirkt haben. Dazu zählen u.a. Jochen Hopmann (Naturfreunde), Pfarrer Thomas Köster (kath. Gemeinde St. Franziskus), Ex-Pfarrer Rolf Schult (ev. Gemeinde), Eva Beul, Pastor Michael Olfermann (evangelisch-freikirchliche Gemeinde), Esther Münch und Brigitte Müller („BO hilft“).

Jochen Hopmann, Vorsitzender der Naturfreunde Linden-Dahlhausen, unterstützt die neuerliche Flüchtlingshilfe-Aktion in Bochum-Südwest.
Jochen Hopmann, Vorsitzender der Naturfreunde Linden-Dahlhausen, unterstützt die neuerliche Flüchtlingshilfe-Aktion in Bochum-Südwest. © WAZ FotoPool | Rainer Raffalski

Ehrenamtliche Helfer und Angebote

Ziel ist laut Gräf, erneut ehrenamtliche Helfer und Angebote zu mobilisieren, die Ukraine-Flüchtlingen praktische Hilfe im Alltag bieten können. Das reicht von sprachlicher Unterstützung über Arztbesuche bis zu Behördengängen. Auch Spiel- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche seien willkommen. Was ihm besonders am Herzen liegt: „Turnhallen oder Container können nur die letzte Möglichkeit sein, diese Menschen angemessen unterzubringen. Ich hoffe, dass es klappt, das leerstehende Helios-Krankenhaus für die Unterbringung zu nutzen. Denn hier gibt es alles, was man für ein gutes Quartier auch mit Privatsphäre benötigt.“

Helios-Krankenhaus in Bochum für Flüchtlinge anmieten

Dazu habe es bereits Gespräche mit der Helios-Leitung und der Stadt Bochum gegeben. Unter guten Vorzeichen: „Es geht jetzt darum, dass die Stadt diese Räumlichkeiten anmietet, die gute Voraussetzungen für eine vernünftige, menschenwürdige Unterbringung bietet.“ Dazu müsste zügig ein entsprechender Mietvertrag unterzeichnet werden. „Bezogen auf die Hilfsangebote und Menschen haben wir es derzeit mit einer etwas anderen Situation als damals zu tun.“

Hilfe für Ukraine-Flüchtlinge

Was alle Akteure eint, ist die Hoffnung auf möglichst viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – wie damals vor sieben Jahren. Denn ohne deren Engagement geht es nicht.

Die Reaktivierung des Netzwerks Flüchtlingshilfe begrüßen alle, um konzentriert die Ukraine-Flüchtlinge im Bochumer Südwesten mit möglichst vielen Helfern unterstützen zu können.

Abstimmung ist nötig

Jochen Hopmann von den Naturfreunden betont, dass man sich wieder gerne in das Flüchtlingsnetzwerk einbringen möchte. „Es gilt natürlich abzusprechen, um welche Hilfen es speziell geht, damit es ein abgestimmtes Konzept gibt.“ Das sieht auch Pfarrer Thomas Köster so: „Wir können uns vielfältige Handlungsfelder vorstellen und müssen schauen, wie so etwas abgestimmt wird.“ Was alle eint, ist die Hoffnung auf möglichst viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – wie damals vor sieben Jahren.

Interessierte können sich bei den Kirchen und Vereinen melden, bei Marc Gräf (Mailadresse: bezirksbuergermeister-suedwest@bochum.de) oder bei der Ehrenamtsagentur Bochum, 0234 / 61 05 7778.