Bochum. Die Kosten, die Corona verursacht, sind immens – so etwa in Bochum. Wirtschaftlich ist die Pandemie in einigen Bereichen aber sogar lukrativ.

Seit 2020 kämpft die Welt gegen die Corona-Pandemie. Fast exakt vor zwei Jahren, am 4. März 2020, gab es die ersten Corona-Fälle in Bochum. Ein Rentnerehepaar hatte sich im Skiurlaub in Südtirol angesteckt. Seitdem haben sich fast 60.000 Bochumerinnen und Bochumer infiziert, 243 sind an Corona gestorben.

Stadt kauft weitere 100.000 Antigen-Tests

Und noch immer ist der Kampf gegen das Virus nicht vorbei. Erst vor einigen Tagen hat die Stadt Bochum einen Auftrag für die Lieferung von 100.000 Antigen-Tests erteilt. Getestet werden damit nach Auskunft der Verwaltung städtische Bedienstete und Mitarbeitende der städtischen Impf- und Teststellen. 89.000 Euro gibt die Stadt dafür aus.

71 Firmen bewerben sich um Auftrag

Corona sorgt nicht nur für eine große Belastung der öffentlichen Kassen und für enorme Umsatzeinbrüche in vielen Branchen. Die Pandemie hat zugleich auch in einigen Bereichen neue Betätigungsfelder und Einnahmemöglichkeiten eröffnet.

So scheint zum Beispiel der Handel mit Corona-Tests durchaus lukrativ zu sein. Denn: An der Ausschreibung für die Lieferung von 100.000 Antigen-Tests an die Stadt haben sich 71 Firmen beteiligt. Zwölf Unternehmen kommen aus dem Ausland, sieben davon aus der EU, fünf aus Nicht-EU-Staaten.

Den Zuschlag hat die KLT Health Trade GmbH aus Hamburg erhalten. Sie hat die Tests zum niedrigsten Preis angeboten.

Viel Geld. Und zugleich nur ein kleiner Teil der immensen Kosten, die die Pandemie bis jetzt schon verursacht hat. Allein für die Bediensteten der Stadt in den Impfstellen wurden bislang 420.000 Tests gekauft. Kostenpunkt: 1,36 Millionen Euro.

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Kosten werden zum Teil kompensiert

Die WAZ hat die Stadt nach den gesamten coronabedingten Kosten gefragt. Allein für die Jahre 2020 und 2021 kommt die Verwaltung auf einen Betrag von etwa 117 Millionen Euro, 53,5 Millionen Euro in 2020 und 64,2 Millionen Euro in 2021. „Diese Beträge sind allerdings nur der reine Mehraufwand“, so Stadtsprecherin Charlotte Meitler. Mindereinnahmen etwa bei der Umsatzsteuer sind darin offenbar noch nicht berücksichtigt.

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Die indes werden gleichwohl zum Teil auch kompensiert durch höhere Schlüsselzuweisungen vom Land und durch Hilfspakete wie etwa für die Bogestra.

Haushalt ist momentan durch Corona nicht belastet

Für das 2022 hat Kämmerin Eva Hubbert coronabedingte Verschlechterungen von 42 Millionen Euro ausgemacht, die indes den laufenden Haushalt nicht belasten. Durch das Covid-19-Isolierungsgesetz lässt sich die Summe aus dem laufenden Haushalt herausnehmen.