Bochum/Witten. Als Maskottchen des VfL Bochum sollte Jannis (9) aus Witten vor dem Bayern-Spiel mit auf dem Rasen stehen. Doch dann kam leider alles anders.

Die vergangene Woche wird Jannis Glück aus Witten nie vergessen. Dabei verlief sie so gar nicht nach seinen Wünschen. Denn der Neunjährige wurde um den größten Moment in seinem noch so jungen Leben gebracht. Am Samstag sollte er vor dem Bundesliga-Spiel des VfL Bochum gegen die Bayern neben dem Stadionsprecher als Maskottchen auf dem Rasen vor der Ostkurve stehen und seinen Tipp abgeben. Doch dazu kam es leider nicht.

Bochum: Pechsträhne verdirbt Jungen (9) einen großen Auftritt beim VfL

Am Dienstag, 8. Februar, erhält Jannis die freudige Botschaft vom VfL Bochum: Er darf am Samstag auf den Rasen des Ruhrstadions. Und dann auch noch beim Knaller gegen den FC Bayern. Fußballer-Herz, was willst Du mehr? Jannis, der in der F-Jugend von TuRa Rüdinghausen in Witten kickt, ist völlig aus dem Häuschen.

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Da sind auch die Kopfschmerzen und die Müdigkeit schnell verflogen, über die Jannis klagt, als er am Mittag aus der Schule kommt. Ein Corona-Test fällt negativ aus. Alles gut also.

Jannis Glück (kniend links) mit seiner F-Jugend-Mannschaft von TuRa Rüdinghausen und Trainer Jan Adam. Der ist mit Jannis’ Papa Stefan befreundet und ebenfalls Fan des VfL Bochum. 
Jannis Glück (kniend links) mit seiner F-Jugend-Mannschaft von TuRa Rüdinghausen und Trainer Jan Adam. Der ist mit Jannis’ Papa Stefan befreundet und ebenfalls Fan des VfL Bochum.  © TuRa

So scheint es auch am Mittwochmorgen noch. Da geht es Jannis gut. Also ab in die Schule und allen von dem bevorstehenden Abenteuer berichten. Am Nachmittag steht ein Fußballspiel mit TuRa an – und zuvor ein weiterer Corona-Test. Dieser jedoch fällt positiv aus. Und Jannis ist am Boden zerstört, weint die ganze Zeit.

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Der Traum, ganz nah bei seinen Idolen auf dem Rasen zu stehen, ist geplatzt. „Wir haben uns natürlich sofort beim VfL gemeldet“, sagt Papa Stefan Glück. Die erste Idee, den Auftritt als Maskottchen einfach zu verschieben, muss leider verworfen werden: Jannis’ Name steht schon in der Stadionzeitschrift.

Bochum: Auch die Videobotschaft von Jannis kann nicht abgespielt werden

Also greift Plan B: Familie Glück schickt eine Videobotschaft von Jannis, die der VfL kurz vor Anpfiff über die Videotafeln im Stadion abspielen will. Darin stellt sich der Neunjährige kurz vor, sagt, warum er leider nicht im Stadion sein kann und gibt seinen Tipp ab: 2:1 für den VfL.

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Jannis’ Fußballtrainer Jan Adam, der mit seinem Papa befreundet ist und von ihm die Karten für das Bayern-Spiel bekommen hat, ist im Stadion und hat versprochen, den Moment mit dem Video per Handy aufzunehmen. „Und vor allem natürlich die Reaktion der Fans.“ Doch auch daraus wird nichts, da ausgerechnet zu diesem Zeit der Strom ausfällt...

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Dass wegen Corona auch noch Jannis’ Kindergeburtstag am Wochenende ausfallen muss – geschenkt.

Doch ganz im Pech wähnen sich die Glücks dann doch nicht. „Schließlich hat der VfL gegen die Bayern gewonnen“, jubelt Jannis auch jetzt noch. Und sogar doppelt so hoch, wie er selbst getippt hat, 4:2 – „ein super Spiel“, urteilt der junge Abwehrspieler, der die Partie mit Papa, Mama Susan und Schwester Jonna im heimischen Wohnzimmer verfolgt hat.

Ersatz-Karten für die Familie

Vor Monaten hatte sich Jannis Glück beim VfL Bochum als Maskottchen beworben. Wenige Tage vor dem Spieltag bekam er Nachricht, dass sein Name gezogen wurde. Dann kam Corona...

Nun will der Papa mit dem VfL reden, ob Jannis vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt neben einem anderen Maskottchen mit auf den Rasen des Ruhrstadions darf. „Immerhin hat er dem VfL bei all seinem eigenen Pech ja doch irgendwie Glück gebracht…“ Ersatz-Karten für einen Stadionbesuch soll Familie Glück auch noch bekommen. Der Gegner wird dann wohl nur nicht Bayern München heißen.

Einen kleinen Trost hat zudem Trainer Jan Adam parat: „Schlagen wir die Bayern im nächsten Jahr halt noch einmal. Und dann auch mit Jannis.“