Bochum. Ab dem 16. März gilt in Altenheimen und Krankenhäusern eine Impfpflicht für Pflegekräfte. Mit diesen Auswirkungen rechnen Bochumer Träger.

Die ab 16. März in Kraft tretende Impfpflicht in Gesundheitsberufen wird nach Angaben der Träger wohl kaum spürbare Auswirkungen auf die Personaldecke in den Kliniken und Altenheimen in Bochum haben. Der Grund: Nur ein Bruchteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind noch nicht gegen das Coronavirus geimpft.

Beim Augusta-Klinikum spricht man bei den Pflegekräften von einer Impfquote von etwa 95 Prozent – mit steigender Tendenz. „Wir rechnen nicht mit vermehrten Abgängen“, sagt Sprecher Maren Middeldorf. Etwas höher liegt die Impfquote bei den Beschäftigten des Katholischen Klinikums: „97 Prozent unserer Mitarbeitenden sind geimpft – in manchen Bereichen 100 Prozent“, sagt Sprecher Jürgen Frech. Die Auswirkungen der Impfpflicht seien deshalb gering.

Beim Bergmannsheil ist die Impfquote nach eigenen Angaben mit 98 Prozent noch höher. „Rund 40 Beschäftigte sind bislang noch nicht, beziehungsweise nicht vollständig geimpft“, sagt Sprecher Robin Jopp. Betroffen seien alle Berufsgruppen der Klinik. Vorgesetzte führen dort Einzelgespräche, um Betroffene umzustimmen. „Sollten wir schließlich einige Beschäftigte verlieren, weil sie sich trotz der gesetzlichen Pflicht gegen die Impfung entscheiden sollten, wäre das aus unserer Sicht sehr bedauerlich und wir müssten die entsprechenden Stellen neu besetzen.“

Auch in Altenheimen wird die Impflicht gelten – Auswirkungen wohl gering

Auch in den Altenheimen wird ab dem 16. März eine Impflicht für Mitarbeiter im Patientenkontakt gelten. Bei den Senioreneinrichtungen Bochum (SBO) sind rund fünf Prozent der 600 Mitarbeiter noch nicht geimpft und werden. Wie sich das auswirken wird, könne man noch nicht einschätzen, heißt es.

Die Awo möchte auf Nachfrage keine Zahlen nennen, weist aber darauf hin, dass auch eine Quote von 100 Prozent bei den Pflegekräften nur ein „Teilsieg“ sei. „Von der Impfpflicht seien auch Logistik, Reinigungskräfte und Ehrenamtler betroffen. „Sie alle dürfen ungeimpft nicht mehr in den Einrichtungen arbeiten, prägen aber maßgeblich den Alltag der Menschen“, sagt Sprecherin Katrin Mormann. Die Awo setze sich deshalb für eine allgemeine Impfpflicht ein.

Von der Diakonie heißt es, dass die Impfquote bei weit über 90 Prozent liege. „Durch die Ankündigung der Impfpflicht und persönliche Ansprache gelingt es immer noch, Mitarbeitende, die bisher gezögert haben, zu einer Impfung zu bewegen“, sagt Sprecher Jens-Martin Gorny. Wer bis zum Stichtag nicht geimpft sei, der werde ohne Lohn freigestellt. „Da es sich um Einzelfälle handelt, dürften die Auswirkungen für die Einrichtungen sehr gering sein.“