Bochum. Das geschickte Spiel mit Spiegeln und Reflexionen machte den Bochumer Künstler bekannt. Der frühere Vorsitzende des Künstlerbundes wird heute 80.

Der bange Blick in den Spiegel sorgt bei vielen für Unbehagen, weil sie ihr Leben hier viel zu schnell an sich vorbei ziehen sehen. Nicht so bei Klaus Nixdorf: Seit Jahren hat er das geschickte Spiel mit Spiegeln, mit Brüchen und Reflexionen zur Kunstform erhoben. Seine „Spiegelungen“, die er in zahlreichen Einzel- und Sammelausstellungen in ganz NRW zeigt, haben ihm viel Respekt in der Kunstszene weit über Bochum hinaus eingebracht. Dabei greift Nixdorfs künstlerisches Schaffen wesentlich tiefer.

Vor allem mit fein ausgearbeiteten Bleistiftzeichnungen beschäftigt sich Nixdorf, seitdem er ein kleiner Junge war. Nach einer Lehre als Glasbildmaler studierte er an der Werkkunstschule in Münster, um sich danach einige Zeit als freier Künstler durchzuschlagen. Es folgten ein Lehramtsstudium an der TH Aachen sowie eine langjährige Anstellung als Lehrer am Berufskolleg in Essen. Sein Faible für die Kunst hat er naturgemäß nie verloren.

In Klaus Nixdorfs Bildern schwingt oft Gesellschaftskritik mit

Wann immer Zeit dafür ist, widmet sich Nixdorf seinen Bildern. Seine perspektivisch verschobenen Zeichnungen lassen an Rasterfassaden von Hochhäusern oder Stadtansichten aus der Vogelperspektive denken. Oft schwingt auch eine Gesellschaftskritik mit.

Seit 1969 ist Nixdorf Mitglied im Bochumer Künstlerbund, den er von 2000 bis 2012 als Vorsitzender anführte. Ausstellungen führten ihn unter anderem nach Düsseldorf, Dortmund und Neuss – und immer wieder in seine Heimat Bochum.

Große Ausstellung in der Kunstkirche

Besonders gern denkt er an seine riesige Einzelausstellung 2017 in der Kunstkirche Christ-König zurück. Im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 entstand zudem unter seiner Regie das Projekt der „Starken Orte“: Da wurden aufgegebene Industrieanlagen und Hallen im ganzen Ruhrgebiet mit Ausstellungen und Performances bespielt.

Heute feiert Klaus Nixdorf seinen 80sten. Sein Ehrentag fällt wegen Corona in eine düstere Zeit, doch neue Pläne schmiedet er längst: So sind Ausstellungen im Schlieker-Haus und im August auf Haus Kemnade geplant. „Da kann ich mich wieder richtig austoben“, sagt er. Herzlichen Glückwunsch!