Bochum. . Kunstkirche Christ-König zeigt neue Ausstellung: Bochumer Klaus Nixdorf hat das riesige Kirchenschiff in eine Landschaft aus Spiegeln verwandelt.

  • Drei Ausstellungen sollen in diesem Jahr das riesige Kirchenschiff am Steinring bespielen
  • Künstler beschäftigt sich mit Spiegeln in allen möglichen Formen und Größen
  • Der Betrachter soll sich aktiv in die Ausstellung mit einbringen

Mit einer sehenswerten Installation des Bochumer Künstlers Klaus Nixdorf startet die Kunstkirche Christ-König (K.I.C.K.) ins neue Jahr. Unter dem Motto „Beziehung“ sollen in den kommenden Monaten drei neue Ausstellungen das riesige Kirchenschiff am Steinring bespielen.

Nicht nur unter Kunstkennern genießen die Installationen in der Kirche einen exzellenten Ruf, denn sie sind nicht selten bildmächtig und überaus imposant anzuschauen. Man denke nur an die endlosen Kunststoffbänder, die wirkten wie flirrender Nebel, oder an tausende zart blau blühender Hyazinthen, die kopfüber von der Kirchendecke baumelten.

Vorgänger haben Spuren hinterlassen

„Was hier in den letzten Jahren geschehen ist, das ist herausragend“, weiß auch Klaus Nixdorf, der zugibt, bei seiner Arbeit durchaus eine gewisse Last gespürt zu haben. „Meine Vorgänger haben große Spuren hinterlassen.“ Doch bange machen wolle er sich deswegen nicht. „Ich gehe kritisch mit mir um“, sagt er. „Und über den Wert einer Ausstellung entscheiden ohnehin immer andere.“

Im Gegenteil: Groß ist die Freude bei Nixdorf gewesen, als ihm das Angebot unterbreitet wurde, in der Christ-König-Kirche eine Ausstellung auf die Beine zu stellen. „Eine solche Gelegenheit bekomme ich nie wieder im Leben“, sagt er. „Mit dieser schönen Architektur und in diesem großartigen Raum künstlerisch tätig zu sein, ist für mich ein absoluter Traum.“

Wenn die Sonne durchs Fenster fällt

Vor rund fünf Jahren hat Klaus Nixdorf ein Material gefunden, das ist ihn künstlerisch fasziniert und seither nicht mehr loslässt: Er beschäftigt sich mit Spiegeln in allen möglichen Formen und Größen. Seine eher kalte Spielfläche verwendet der 74-jährige Künstler auf vielfältige Art: „Fünf unterschiedlich große Areale aus Spiegeln hat er in dem leeren Kirchenschiff platziert“, sagt Elisabeth Kessler-Slotta von der Kunstkirche. „Er hat die Spiegel selbst geschnitten und auf verschiedene Weise arrangiert.“

Der Betrachter ist ausdrücklich dazu aufgefordert, die verschiedenen Areale zu umgehen. Dabei entdeckt er immer neue Spiegelungen, der große Raum, die Bögen und die Decke erscheinen in immer neuen Blickwinkeln. „Über die Anordnung der einzelnen Spiegel habe ich mir lange Gedanken gemacht“, sagt Nixdorf, der rund drei Wochen mit den Vorbereitungen für seine Ausstellung beschäftigt war.

Fotografieren ist erwünscht

„Besonders spannend wird dies natürlich, wenn das Sonnenlicht durchs Kirchenfenster scheint“, sagt Nixdorf, der dazu rät, die Ausstellung nach Möglichkeit am frühen Nachmittag zu besuchen. „Dann fällt das Licht genau richtig durchs Fenster, das ergibt mit den Spiegeln einen schönen Effekt.“ Der Betrachter soll sich aktiv in die Ausstellung mit einbringen, meint Elisabeth Kessler-Slotta. „Ein Spiegel lebt immer vom Gegenüber“, sagt sie.

Klaus Nixdorf freut sich übrigens darüber, wenn in seiner Ausstellung fotografiert wird. Dies sei bei den Installationen in der Christ-König-Kirche häufig der Fall, berichtet Referent Norbert Düwel. „Wir hatten schon ganze Fotoclubs hier, die wie wild drauf los knipsten“, sagt er.

Eine Bitte hat Nixdorf aber: Er würde einige der Fotos, die in seiner Ausstellung entstehen, gerne sehen. „Da freue ich mich jedes Mal drüber“, sagt er. „Manche finden die tollsten Winkel.“ Mail mit den Fotos im Anhang an: a-k.nixdorf@t-online.de

Ausstellung wird am Sonntag, 2. April, eröffnet

Die Ausstellung „Spiegelungen“ wird eröffnet am Sonntag, 2. April, 15 Uhr, in der Kunstkirche Christ-König (Steinring 34). Zu sehen bis 14. Mai jeweils samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 12 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Klaus Nixdorf ist seit Mitte der 60er Jahre künstlerisch tätig. Von 2000 bis 2012 war er erster Vorsitzender des Bochumer Künstlerbundes.