Bochum-Gerthe. Gerther Initiativen kündigen Kundgebung an der Jahrhunderthalle in Bochum an. Dort berät die Politik über die Rahmenplanung für „Gerthe-West“.

In gemeinsamer Sitzung der Bezirksvertretung Nord, des Ausschusses für Planung sowie des Ausschusses für Strukturentwicklung wird Donnerstag (2.) der Aufstellungsbeschluss zur Rahmenplanung Gerthe-West gefasst. Beginn ist um 14 Uhr in der Turbinenhalle der Jahrhunderthalle. Die Bürgerinitiativen „Gerthe West – so nicht!“ und das Projekt „Kohlengräberland“ machen vor der Sitzung ab 13 Uhr mit einer Plakataktion auf die, so Gerhard Henke von der BI „Gerthe West - so nicht!“, sich „massiv verschlechternde Verkehrssituation mit der Entwicklung des Baugebietes und der weiteren Ansiedlungen von Ecosoil, der Klinikküche und der Pflegeschule“ aufmerksam.

Netzwerk: In Bochum-Gerthe droht der Verkehrskollaps

Für das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung erklärt Wolfgang Czapracki-Mohnhaupt: „Die Gerther Initiativen brauchen Unterstützung. Ohne Druck auf Verwaltung und Politik gibt es keine echte Bürgerbeteiligung.“ Die Verkehrslage befinde sich schon jetzt am Rande des Kollapses. Bisher sei eine Ausweitung der Untersuchung auf weitere zu erwartende Neuverkehre nicht vorgesehen - „und auch nicht gewollt“, so Czapracki-Mohnhaupt.

Die Gerther Initiativen bräuchten aber auch deshalb breite Unterstützung, weil die Verwaltung angekündigt habe, bei der Erarbeitung des städtebaulichen Entwurfs zu Gerthe-West die interessierte Öffentlichkeit über weitere Beteiligungsformate einzubinden. Zusätzliche über die gesetzlich vorgeschriebene Beteiligung hinausgehende Mitwirkung begrüßt das Netzwerk für bürgernahe Stadtentwicklung ausdrücklich.

„Unterschiedliche Vorstellungen von Bürgerbeteiligung“

Bürgerschaft, Verwaltung und Politik in Bochum hätten aber unterschiedliche Vorstellungen von dem, was Beteiligung sein soll. „Verwaltung und Politik wollen informieren und Stellungnahmen aus der Bürgerschaft entgegennehmen – dann aber einfach weiter planen und entscheiden lassen. Die Bürgerschaft will ernst genommen werden und während des gesamten Verfahrens in einen Dialog mit Planungs- und Gutachterbüros treten.“