Bochum. Auf dem Weihnachtsmarkt in Bochum gilt die 2G-Regel. Wie das am Wochenende kontrolliert wird und was die Besucher und Besucherinnen dazu sagen.

Es ist ein etwas anderes Weihnachtsmarktgefühl. Die wirklich langen Schlangen finden sich in diesmal weniger an den Glühwein- oder Mandelständen, sondern vor der Ausgabe der rosafarbenen oder blauen Bändchen, die als 2G-Ausweis dienen, und am Samstag natürlich vor dem Mini-Impfzentrum. Dort unterstützt die Polizei das Ordnungsamt. Denn nur rund 100 Impfdosen können an diesem Tag verabreicht werden, fast dreimal soviel Leute wollen sich anstellen. Mit „Wartemarken“ wird das geregelt, bis auf einzelnen Protest bleibt die Stimmung recht entspannt.

Geduld beim Warten ist angesagt

„Ich warte schon etwa eineinhalb Stunden hier“, sagt Katja Brandt, die glücklich mit ihrer Wartemarke wedelt. Sie ist selbstständige Taubblinden-Assistentin und arbeitet auch in der Tagespflege mit alten Menschen. „Da ist jetzt die Booster-Impfung vorgeschrieben, sonst kann ich nicht weiter arbeiten.“ Immer wieder stellen sich Menschen am Ende der rund 150 Meter langen Schlange an, die noch nicht mitbekommen haben, dass sie an diesem Tag dort nicht mehr geimpft werden können. Freundlich, aber bestimmt informiert ein Ordnungsamtsmitarbeiter: „Sie brauchen sich nicht mehr anzustellen.“

Hoch über dem Dr.-Ruer-Platz schwebt der Weihnachtsmann herbei. Unten ist es voll, aber die Menschen verhalten sich in aller Regel sehr diszipliniert und sind auf Abstand bedacht.
Hoch über dem Dr.-Ruer-Platz schwebt der Weihnachtsmann herbei. Unten ist es voll, aber die Menschen verhalten sich in aller Regel sehr diszipliniert und sind auf Abstand bedacht. © WAZ | Weeke

Dann ist es 17 Uhr und der „Weihnachtsmann“ freut sich oben in seinem Schlitten, „endlich wieder mit Euch allen gemeinsam feiern zu können“. Es sind zwar viele Menschen, vor allem Familien mit kleinen Kindern auf dem Platz, doch von einem Gedränge kann nicht gesprochen werden.

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Während nach der subjektiven Beobachtung des Reporters der 2G-Nachweis eher selten kontrolliert wird, wenn jemand nur herumschlendert, sind dafür die Kontrollen vor den verschiedenen Glühwein-Schankbetrieben konsequent und gut organisiert.

Das sind die aktuellen Corona-Weihnachtsmarkt-Regeln

Generell gilt die 2G-Regel (Geimpft / Genesen) für den ganzen Weihnachtsmarkt. Der Zutritt zu den Ausschankbetrieben ist nur nach Kontrolle möglich.

Wer es sich einfacher machen möchte, kann sich vor dem Besuch ein Bändchen (Hütte 303 oder Bochum Tourist-Info (Huestraße) abholen.

Wer sich in Innenräume der Stände begibt, muss eine Maske tragen. Generell wird das Tragen einer medizinischen Mund- oder Nasenbedeckung empfohlen,.

Horst Martens und Sandra Zobel stehen am Samstagabend auf dem Dr.-Ruer-Platz und trinken ihren Glühwein: „Ich finde die Kontrollen gut und richtig“, sagt Martens. Sandra Zobel fühlt sich im abgetrennten Schankbereich recht sicher: „Aber hier jetzt im Gedränge herumzuschlendern, das möchte ich lieber nicht.“

2G auf dem Weihnachtsmarkt

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Bei einem zweiten Glühweinverkauf „Frankys Mosel Glühwein“, direkt neben dem Modehaus Baltz, steht Hafida Arbib an der Eingangskontrolle. Sie lässt sich die Bändchen zeigen oder verlangt dazu die Impfnachweise zusammen mit einem Personalausweis. „Die meisten Leute haben Verständnis dafür“, sagt sie. Allerdings fragen sich manche, warum es nicht möglich sei, dass die Bändchen nicht nur an wenigen Stellen, sondern direkt am Ausschank ausgegeben werden dürfen.

Patrick Büker, Jennifer Büker und Töchterchen Sophia werden aufgrund der 2G-Regelung von Security-Mitarbeiter Benedikt Alex kontrolliert, (von links) Der Impfnachweis alleine reicht nicht, es muss auch ein Lichtbildausweis gezeigt werden.
Patrick Büker, Jennifer Büker und Töchterchen Sophia werden aufgrund der 2G-Regelung von Security-Mitarbeiter Benedikt Alex kontrolliert, (von links) Der Impfnachweis alleine reicht nicht, es muss auch ein Lichtbildausweis gezeigt werden. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Hinweisschilder wurden verspätet aufgehängt

Übrigens gab es zum Beginn des Weihnachtsmarktes noch ein Problem mit den neuen Hinweisschildern auf die aktuellen Corona-Regeln. „Wir mussten nach der Verschärfung der Regeln erst noch neue Schilder drucken“, so eine Sprecherin von Bochum Marketing. Daher konnten erst am Freitag die neuen roten Schilder installiert werden, was zu Beginn des Weihnachtsmarktes für Irritationen unter den Besuchern geführt hatte.

Einzelne Besucher verwiesen bei Kontrollen zudem auf die extra gedruckte Broschüre „Bochumer Weihnacht“, wo ebenfalls noch auf die 3G-Regel hingewiesen wurde. Alles überholt, denn die Entwicklung der Pandemie verlangt bekanntlich strengere Maßnahmen. Immerhin: Von der Polizei gab es ein dickes Lob: Die Besucher des Weihnachtsmarktes haben sich bisher sehr besonnen und umsichtig verhalten

Am Sonntag (21.) blieb der Weihnachtsmarkt wegen des stillen Feiertags, „Totensonntag“, geschlossen.