Bochum. Die VW-Tochter Infotainment verschiebt ihren Umzug auf Mark 51/7 in Bochum. Genehmigt ist der Bau für die neue Unternehmenszentrale schon.

DHL ist schon da. Bosch wird Ende 2022 mit seinem Tochterunternehmen Escrypt vertreten sein. Und nun steht auch fest, wann sich der dritte Global Player auf Mark 51/7 in Bochum niederlässt. Ende 2023 soll der künftige Unternehmenssitz der VW-Tochter Volkswagen Infotainment fertig sein. „Der Bauantrag ist schon genehmigt und wir können loslegen“, so Tobias Nadjib, Geschäftsführer von Volkswagen Infotainment.

Firmensitz mit Platz für 1000 Mitarbeiter und Parkhaus für 425 Fahrzeuge

Dicht bebaut sein wird das 20.000 Quadratmeter große Areal vor dem O-Werk, der früheren Verwaltung des Opel-Autowerks im Stadtteil Laer. Es sieht ein Parkhaus mit 425 Stellplätzen vor – 30 Prozent davon werden mit E-Ladesäulen ausgestattet sein, eine Halle mit Testständen für 26 Fahrzeuge, ein Ingenieur-Komplex sowie ein H-förmigen Bürotrakt mit einem sogenannten Work-Cafe, in dem sich die Mitarbeiter 24/7 – also rund um die Uhr – beruflich ebenso wie privat treffen können. Insgesamt Raum für etwa 1000 Arbeitsplätze.

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Noch ist der Bauplatz leer. Aber schon bald sollen die Arbeiten für die Firmenzentrale von VW Infotainment auf Mark 51/7 beginnen. Der Weltkonzern platziert sich direkt am Eingang der 70 Hektar großen Fläche rechts vor dem O-Werk, der früheren Opel-Verwaltung. Auf der linken Seite entsteht gerade das O-Werk-Office von Landmarken.
Noch ist der Bauplatz leer. Aber schon bald sollen die Arbeiten für die Firmenzentrale von VW Infotainment auf Mark 51/7 beginnen. Der Weltkonzern platziert sich direkt am Eingang der 70 Hektar großen Fläche rechts vor dem O-Werk, der früheren Opel-Verwaltung. Auf der linken Seite entsteht gerade das O-Werk-Office von Landmarken. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Die Belegschaft des Software-Unternehmens, das seit dem vergangenen Jahr zur Volkswagen-Tochter Cariad gehört, in der VW seine Software-Entwicklung bündelt, wird dann vermutlich zwar noch größer sein. „Wir wachsen rasant“, so Geschäftsführer Nadjib. Er erwartet, dass nach 180 Neueinstellungen allein in diesem Jahr – „trotz Corona“, wie er betont – auch 2022 ähnlich viele Mitarbeiter neu verpflichtet werden und die derzeit 800-köpfige Belegschaft bald die 1000er-Grenze überschreitet. Aber sowohl Ausbaumöglichkeiten am künftigen Firmensitz, die moderne Arbeitsorganisation mit einem beträchtlichen Anteil an Homeoffice-Arbeit sowie weitere Standorte in Wolfsburg und in der Bochumer City im Aral-Hauptquartier an der Wittener Straße bieten noch Kapazitäten.

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VW-Chef Herbert Diess war zu Gast in Bochum

Einen Blick auf die Pläne dürfte auch VW-Chef Herbert Diess geworfen haben. Am Freitag war er gemeinsam mit den Cariad-Vorstandsmitgliedern zu Besuch in Bochum und hat mit der Infotainment-Belegschaft über aktuelle und künftige Projekte gesprochen.

Beschäftigte aus mehr als 40 Ländern der Erde

Höchst international ist die Belegschaft von VW Infotainment. Die nunmehr 800 Beschäftigten kommen aus mehr als 40 Ländern der Erde.

Integration und Teambuilding gelingen nach Auskunft des Unternehmens nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch durch vielfältige Aktivitäten der Belegschaft. Dazu gehört zum Beispiel ein Drachenboot-Team, aber auch Fußball- und Musik-Gruppen.

Eigentlich sollte der Umzug vom Campus der Ruhr-Uni, wo die VW-Tochter seit ihrer Gründung 2014 beheimatet ist, schon im kommenden Sommer anstehen. Bei der offiziellen Vorstellung des Standorts im Juli 2020 war die Rede vom Baubeginn noch im Herbst. Aber seit dem haben sich die Dinge noch einmal gewandelt. Die Erkenntnisse aus der Corona-Zeit, in der bis zu 85 Prozent aller Beschäftigten im Homeoffice waren und „wir sehr effektiv gearbeitet haben“, so Geschäftsführer Nadjib, und noch einmal veränderte Anforderungen an die Infrastruktur habe dazu geführt, dass die Pläne überarbeitet wurden. Dazu gehört etwa die Ausstattung für die Fahrzeughalle. Damit dort bis 26 E-Fahrzeuge so schnell wie möglich aufgeladen werden können, lässt der Vermieter nun von den Stadtwerken Bochum einen weiteren Trafo auf dem Firmengelände aufstellen.

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Proberaum für 45 Musiker aus drei Firmen-Bands

„Wir nehmen uns jetzt die nötige Zeit“, so Nadjib. Das gelte auch für den Umzug, der im laufenden Betrieb erfolgen soll. Drei Monate hat Andreas Heine, der für die Gebäudeverwaltung und für die Infrastruktur am künftigen Unternehmenssitz zuständig ist, dafür veranschlagt. Wer an welchem Platz arbeiten wird, ist dabei weniger entscheidet als in der bislang bekannten Bürowelt. Denn: Künftig werden Mitarbeiter, die auch im Homeoffice arbeiten, keinen festen Platz mehr im Haus haben. Nur eines ist sicher: Der Proberaum für die drei Bands mit den insgesamt 45 Hobbymusikern des Unternehmens wird im Ingenieur-Gebäude sein.