Bochum-Ost. Die Politik im Bochumer Osten schlägt Alarm. Aus ihrer Sicht brauchen die Schulen dringend Luftfilter. Der Standpunkt der Stadt wird kritisiert.

Der Ruf nach Luftfiltern in Schulen ist nicht neu. Und doch bekräftigt ihn die Politik aufs Neue. SPD und Grüne in der Bezirksvertretung Bochum-Ost machen einmal mehr auf die Bedeutung von Luftfiltern im Kampf gegen das Coronavirus aufmerksam. Ihren gemeinsamen Antrag hatte die Stadt Bochum zuvor abgelehnt.

Bochum: Rot-Grün fordert Luftfilter – zumindest für die Grundschulen

Den Standpunkt der Verwaltung teilt Rot-Grün nicht. Man habe alle städtischen Schulen und Kitas geprüft und komme zu dem Ergebnis, dass überall das Lüften über die Fenster ausreichend gewährleistet sei, heißt es aus dem Rathaus. Nur wenn dies nicht gegeben ist, würde eine Landesförderung für Luftfilter fließen.

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Den finanziellen Aspekt tragen SPD und Grüne noch mit. „Pro Gerät bis zu 4000 Euro bei 2500 Klassenräumen – das ist finanziell und technisch schwierig“, sagt Dirk Meyer, Sprecher der SPD in der Bezirksvertretung Ost. Dennoch lässt die Koalition nicht locker: „Das Infektionsgeschehen wird anziehen und sich vor allem in den Grundschulen abspielen.“

SPD und Grüne: Kurzes Stoßlüften in den Klassenräumen reicht nicht aus

Von daher fordert Rot-Grün, zumindest bei den Kleinen für ausreichend Schutz zu sorgen. Die Empfehlung der Stadt, ein „kontrolliertes Stoßlüften nach der Formel ,20-5-20’“ vorzunehmen (20 Minuten Unterricht - fünf Minuten Lüften - 20 Minuten Unterricht) hält Meyer in der Praxis nicht für umsetzbar.

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Und er erinnert an Studien, laut derer das Stoßlüften und der Sauerstoffaustausch in den Klassenräumen bei gewissen Wetterlagen gar nicht möglich sei. Und grundsätzlich: „Es ist ein Irrglaube, dass mit Lüften alles gut wird“, so Meyer.

Luftfilter in Klassenräumen: Stadt Bochum will noch einmal prüfen

Immerhin, im Austausch mit der Stadt konnte erreicht werden, dass die Verwaltung noch einmal prüfen will. Luftfilter zumindest schon mal in Grundschulen sei zwar logistisch ein extremer Akt, so Meyer, „aber wenigstens ein Anfang“.